Augenzeugin schockiert: "Es war ein Gemetzel"
"Wir wissen nicht genau, ob es tatsächlich ein Messer war", sagte ein Polizeisprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Offiziell ist lediglich von einem Stichwerkzeug die Rede.
Nach Polizeiangaben hatte der Busfahrer ein Feuer an Bord bemerkt. In dem Rucksack, den der Täter mit sich führte, habe sich eine brennbare Flüssigkeit - angeblich Spiritus - befunden, berichten die Lübecker Nachrichten. Hinweise auf einen Sprengsatz gibt es nicht. Oberstaatsanwältin Ulla Hingst sagte dem Blatt: "Nichts ist auszuschließen auch kein terroristischer Hintergrund". Hinsichtlich des Täters gebe es bisher "keine Hinweise auf eine politische Radikalisierung in irgendeiner Form".
Keine Hinweise auf Radikalisierung
Nun recherchieren die Ermittler den Hintergrund des mutmaßlichen Täters. "All dieses läuft momentan, sowohl mit der Polizei als auch dem Verfassungsschutz", so Innenminister Grote. Die Behörden prüften, ob es verdächtige Verbindungen des Mannes gebe. "Aber nach derzeitigem Stand ist dies zumindest jetzt nicht bekannt."
"Der Täter hat nichts gerufen oder verlautbaren lassen, gleichwohl wäre es unangemessen einen terroristischen Hintergrund auszuschließen", sagte Grote. Der Innenminister war ohnehin bereits in der Gegend. Er wollte ursprünglich an der Eröffnung der Travemünder Woche teilnehmen. Das wäre nach der Gewalttat in dem Bus aber "wirklich fehl am Platze", sagt er der dpa.
Laut Lübecker Nachrichten war der Bus zum Zeitpunkt der Attacke voll besetzt in Richtung Travemünde unterwegs war.
Segelevent Travemünder Woche eröffnet heute
Nur wenige Kilometer entfernt soll heute die Travemünder Woche eröffnet werden, ein großes Segelevent mit Musik und Kleinkunstprogramm. 1300 Segler aus vielen Ländern werden erwartet. Im vergangenen Jahr kamen 700.000 Besucher zur Travemünder Woche.
Ob der Messerangriff im Bus auch Auswirkungen auf das Großevent haben wird, ist noch ungewiss.
Bildnachweis: Markus Scholz/dpa
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