"So schwachen Weizen habe ich noch nie gekriegt": Bayerns Weizenernte ist miserabel - Nachteil für Verbraucher

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Schlechte Weizenernte in Bayern: Qualität ist miserabel - Verbraucher müssen mehr zahlen
Blick über ein Weizenfeld. (Symbolbild)
Schlechte Weizenernte in Bayern: Qualität ist miserabel - Verbraucher müssen mehr zahlen
Daniel Vogl/dpa/Symbolbild

In Bayern ist die Weizenernte vorüber und die Landwirte ziehen Bilanz. Die Menge stimmt fast mit der aus dem Vorjahr überein, aber dennoch sind die Bauern und Müller unzufrieden. Die Qualität des Weizens hat stark gelitten.

Mit dem Ende des Sommers wurde in Bayern der Weizen geerntet. Die geerntete Menge bereitet den Landwirten keine Sorgen, aber dennoch gibt es ein Problem. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, fehlt es dem Weizen an Qualität.

Die Qualitätsminderung ist auf das Wetter zurückzuführen. Die lange Regenperiode im August hat die Ernte verzögert. Dadurch fingen die Körner an der Pflanze an zu keimen. Die Keimlinge vermindern die Qualität des Weizens.

Weizenernte in Bayern: Ähnliche Menge wie im Vorjahr - schlechtere Qualität

Das Bayerische Landesamt für Statistik teilt jedes Jahr mit, wie viel Weizen in Bayern geerntet wurde. In einer Pressemitteilung gab die Behörde die Menge für 2023 bekannt. Dieses Jahr beträgt die Weizenmenge 3,6 Millionen Tonnen. Das sind nur 0,8 Prozent weniger als im Jahr 2022.

Dennoch sind laut dem Bayerischen Rundfunk die Landwirte und Müller nicht erfreut über die Ernte. Die Qualität des Weizens ist ungenügend. Der Weizen eignet sich zum Großteil nicht dazu, zu Brotmehl verarbeitet zu werden. Stattdessen hat der Weizen die Qualität von Futterweizen.

Der Grund lässt sich nicht auf ungesunde Stoffe oder sonstige gesundheitsschädliche Faktoren zurückführen. Dem Weizen mangelt es schlichtweg an Eiweiß. Dadurch ist der Weizen nicht zum Mahlen geeignet.

Schlechteste Weizenernte in Bayern

 "So ein Jahr wie heuer haben wir noch nie gehabt. Ich bin seit 1978 Müller, aber so schwachen Weizen habe ich noch nie gekriegt", erzählt der Müller Rudi Sagberger dem Bayerischen Rundfunk. Sagberger ist ein Müller aus Landshut.

Er hat zum Beispiel für den Fall einer schlechten Ernte vorgesorgt. Im frühen Sommer hat er Quailitätsweizen aus dem Vorjahr gekauft. Diesen kann er mit dem schlechteren Weizen mischen und dann daraus Mehl mahlen.

Das Problem sieht er allerdings nicht nur bei den Wetterbedingungen, sondern auch bei den Vorschriften der Regierung. Aufgrund von hoher Nitrat-Belastung wurde das Düngen in vielen Gebieten Bayerns stark eingeschränkt. Nitrat kann nämlich das Krebsrisiko erhöhen.

Kommt die Abhängigkeit vom Ausland? Folgen für Verbraucher

Wenn keine Qualitätsbesserung in Sicht ist, müssen die Müller in Zukunft besseren Weizen aus dem Ausland importieren. Erst im Juli hat Russland das Getreideabkommen mit der Ukraine gestoppt.

Für den Verbraucher könnten aufgrund des schlechteren Weizens kleinere Produkte zum gleichen Preis beim Bäcker verkauft werden.