Der Seeadler kehrt zurück nach Franken. Bild: LBV/Edmund Abel
Mit einer Flügelspannweite von bis zu zweieinhalb Metern ist er der größte Adler Europas: Der Seeadler meldet sich zurück in Franken und weiteren Teilen Bayerns. Das teilte der Landesbund für Vogelschutz am Donnerstag in Hilpoltstein mit.
Am Himmel über Franken kann man wieder immer öfter den majestätischen Seeadler beobachten, nachdem er jahrzehntelang vom Menschen an den Rand der Ausrottung gedrängt worden war - um 1900 war der Seeadler in Deutschland fast ausgestorben. Das meldete das Landesamt für Vogelschutz (LBV) am Donnerstag in Hilpoltstein. Die Balz sei in vollem Gange - ein idealer Zeitpunkt, um die gigantischen Greifvögel mit ihrer Flügelspannweite von bis zu zweieinhalb Metern zu beobachten. Seit der Jahrtausendwende gilt er wieder als Brutvogel im Freistaat - und die Brutpaare werden immer mehr.
So erkennen Sie einen Seeadler
"Um einen ausgewachsenen Seeadler von anderen Greifvögeln zu unterscheiden, sind - neben seiner Größe - der eindrucksvolle gelbe Schnabel, der helle Kopf und der weiße Schwanz gute Erkennungsmerkmale", so Dr. Miriam Hansbauer, Leiterin des LBVArtenschutzreferates. "Bei einem Seeadler im Flug kann man gut die gefingerten Flügelspitzen, den kurzen keilförmigen Schwanz und den relativ langen Hals erkennen, was das Flugbild so charakteristisch macht." Männchen und
Weibchen unterscheiden sich vom Aussehen her nicht, nur die Jungvögel sind etwas dunkler als die erwachsenen Tiere.
23 Seeadler-Reviere gibt es aktuell in Bayern
Die besten Chancen, die imposanten Greifvögel zu beobachten, gebe es an den Gewässern Nordbayerns, vor allem in der Oberpfalz und in Teilen Frankens, so der LBV. 23 bekannte Reviere gebe es derzeit in Bayern. ""Der Seeadler fühlt sich in verschiedenen Landschaften des
Tieflandes wohl, sofern es nährstoff-, fisch- und vogelreiche Gewässer in der Nähe gibt", erklärt Dr. Miriam Hansbauer. "Dort holt er sich seine Hauptnahrung: Fisch. Aber er ernährt sich gerade auch im Winter gern von Wasservögeln und verschmäht auch kein Aas." Seinen Horst baue der Seeadler am liebsten in großen und ruhigen Altholzbeständen, vorzugsweise in Laubbäumen.