An "Kuhschwanz" gerissen: Zuschauer verletzt verkleideten Mann in Bayern bei traditionellem Brauchtum

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Ein Mitwirkender des Klausentreibens läuft auf dem Kirchplatz des Gemeindeteils Börwang im Allgäu an den Zuschauern vorbei.
Klausentreiben im Allgäu
Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Ein 19-Jähriger läuft beim Klausentreiben im Allgäu verkleidet bei einem traditionellen Umzug mit. Doch ein Zuschauer meint es nicht gut mit ihm.

Beim traditionellen Klausentreiben in Füssen (Landkreis Ostallgäu) hat ein Zuschauer einem verkleideten Teilnehmer die Schulter ausgekugelt. Laut Polizeibericht versuchte der Täter, einem 19-Jährigen einen "Kuhschwanz", der fest um dessen Handgelenk gebunden war, zu entreißen.

Dabei riss der Unbekannte den "Kuhschwanz", der Teil der traditionellen Fell-Kostümierungen ist, demnach so stark nach hinten, dass sich der 19-Jährige die Schulter auskugelte. Der junge Mann musste laut Polizei daraufhin im Krankenhaus behandelt werden. Der Täter konnte bislang nicht ermittelt werden. Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden.

Klausentreiben als Brauchtum

In vielen Dörfern und Städten in Teilen Bayerns verkleiden sich in der Adventszeit Menschen als "Krampus" und ziehen mit lautem Glockengeläut und langen Ruten durch die Straßen, um Passantinnen und Passanten zu erschrecken. Im Allgäu werden die Schreckgestalten "Klausen" und "Bärbele" genannt.

Der Krampus ist im Brauchtum eine Schreckgestalt, die den heiligen Nikolaus begleitet. Krampustag ist der 5. Dezember - der Vorabend des Nikolaustages.