Zwei Schulen mussten in der Oberpfalz am 2. Mai wegen einer Droh-Mail evakuiert werden. Mithilfe von Cybercrime-Spezialisten konnte die Kripo nun zwei Verdächtige identifizieren.
Update vom 06.05.2025: Cybercrime-Spezialisten ermitteln Tatverdächtige - "beileibe kein Scherz"
Das Gymnasium Eschenbach und die benachbarte Wirtschaftsschule wurden am Freitag (2. Mai 2025) nach Eingang einer Droh-Mail evakuiert. Die Kriminalpolizeiinspektion Weiden in der Oberpfalz hat inzwischen zwei Verdächtige identifiziert, teilen die Beamten mit.
Während am besagten Freitag ein umfangreicher Einsatz von Polizeikräften aus Weiden und Amberg stattfand, wobei die Polizeiinspektion Eschenbach die Einsatzleitung übernahm, liefen die Evakuierungsmaßnahmen an den Schulen reibungslos und in enger Zusammenarbeit mit den Schulleitungen ab. Zeitgleich begannen vor Ort Teams der Weidener Kriminalpolizei mit ersten Ermittlungen, um den Absender der Droh-Nachricht zu identifizieren. Zu diesen Teams gehörten Spezialisten der "Digitalen Forensik" aus dem für Cybercrime zuständigen Fachkommissariat.
Verfasser nutzten Anonymisierungstool
Eine erste Spur führte bereits am Freitag zu zwei Schülern der betroffenen Schule, die für den Versand der E-Mail mittels eines Anonymisierungstools verantwortlich schienen. Die Ermittlungen, die über das gesamte Wochenende von Kriminalkommissariat 1, dem Kriminaldauerdienst und Cyber-Spezialisten durchgeführt wurden, bestätigten den Verdacht, und die minderjährigen Schüler gestanden schließlich die Tat. Technische Spuren, die eindeutig zuzuordnen waren, stärkten den Tatverdacht zusätzlich.
Die Ermittlungen zur genauen Motivlage dauern an, wobei ein Zusammenhang mit den laufenden Abiturprüfungen ausgeschlossen wird. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, den öffentlichen Frieden durch Androhung von Straftaten gestört zu haben.
Kriminaloberrat Andreas Schieder, Leiter der Weidener Kriminalpolizei, äußerte sich erfreut über den schnellen Ermittlungserfolg seiner Mitarbeiter und machte deutlich:
"Bei dem hier gezeigten Verhalten handelt es sich beileibe um keinen Scherz. Stattdessen ist klar von einem kriminellen Verhalten auszugehen. Auch die Verwendung von sogenannten Anonymisierungstools im Internet schützt nicht vor einer konsequenten Strafverfolgung durch die Ermittlungsbehörden. Zudem muss sich jeder Veranlasser einer derartigen Nachricht darüber im Klaren sein, dass die dadurch entstandenen Kosten für den Polizeieinsatz in Rechnung gestellt werden können. Diese können sich schnell auf mehrere tausend Euro belaufen."
Erstmeldung vom 02.05.2025: Unbekannte drohen mit Bomben - zwei Schulen in der Oberpfalz geräumt
Schockmoment während des Unterrichts: Nach einer Drohmail sind in Eschenbach in der Oberpfalz zwei Schulen geräumt worden. "Aktuell besteht keine Gefahr", betonte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums.
Alle Schülerinnen und Schüler des betroffenen Gymnasiums und der benachbarten Wirtschaftsschule seien ebenso wie die Lehrkräfte und das Personal in Sicherheit gebracht worden.