Auf der bei Deutschen beliebten Urlaubsinsel Teneriffa stehen knapp 14.000 Fußballfelder in Flammen. Heftige Waldbrände führen zur zwangsweisen Evakuierung von Tausenden Menschen.
- Teneriffa: Waldbrände außer Kontrolle geraten
- Mehr als 12.000 Menschen müssen evakuiert werden
- Regierungschef: Einer der schwersten Brände seit 40 Jahren
- Weiteres beliebtes Urlaubsland von Flammeninferno betroffen
Der Waldbrand auf der bei deutschen Urlaubern beliebten Kanaren-Insel Teneriffa ist noch immer außer Kontrolle. Die Flammen hätten bisher circa 10.000 Hektar Natur erfasst, teilte der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo am Sonntag mit. Das entspricht der Fläche von knapp 14.000 Fußballfeldern. Die gute Nachricht sei, dass die gesamte Südfront des Feuers "sehr stabil" sei. Sorgen bereite die nördliche Brandfläche. Auch die Feuerwehr zog eine Bilanz: "Die Nacht ist viel besser verlaufen als erwartet - und hat eine gewisse Normalität und Ruhe zurückgebracht", hieß es auf der Plattform X, vormals Twitter.
Teneriffa in Flammen: Hoffnung auf Wetter - mehr als 12.000 Menschen müssen Häuser verlassen
Die Zahl der Menschen, die bisher wegen des Feuers im Norden und Nordosten der Insel ihre Häuser verlassen mussten, liegt nach Behördenschätzung bei mehr als 12.000. Diese Schätzung basiere auf die Einwohnerzahlen der elf betroffenen Gemeinden. Zunächst hatte eine Behördensprecherin am Samstag sogar von rund 26.000 Evakuierten gesprochen. Diese Zahl wurde später deutlich nach unten korrigiert. Verletzte oder zerstörte Häuser wurden vorerst nicht gemeldet.
Die Ursache des am späten Dienstagabend nahe der Gemeinde Arafo ausgebrochenen Brandes war weiter unklar. Die Flammen wurden auch in der Nacht zum Sonntag nach Angaben des kanarischen Notdienstes von mehr als 340 Einsatzkräften bekämpft. Nach Tagesanbruch wolle man wieder Lösch-Flugzeuge und Hubschrauber einsetzen, hieß es. Die Zahl werde am Sonntag von 19 auf 23 erhöht. Der spanische Innenminister Ministerpräsident Fernando Grande-Marlaska sagte am Samstag zum Abschluss seines Besuches auf Teneriffa: "Wir können uns einigermaßen sicher fühlen und können hoffen, dass wir das Feuer in den nächsten Tagen unter Kontrolle bekommen, wenn das Wetter mitspielt."
Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte für Montag einen Besuch der Insel an. Nach Angaben des kanarischen Regierungschefs handelt es sich um einen der schwersten Brände auf Teneriffa in den vergangenen 40 Jahren. Die Löscharbeiten wurden laut amtlichen Angaben von Anfang an wegen des schwer zugänglichen Geländes, der widrigen Wetterbedingungen und der starken Rauchentwicklung erschwert. In den touristischen Gebieten der Insel herrschte nach amtlichen Angaben weiterhin Normalität.
Große Brände in Griechenland außer Kontrolle: Wind peitscht Flammen an
In äußersten Nordosten Griechenlands sind derweil große Wald- und Buschbrände weiter außer Kontrolle. Die Flammen erreichten am Sonntag Dörfer in der Region der Hafenstadt Alexandroupolis und beschädigten mehrere Häuser und landwirtschaftlich genutztes Land, wie die lokalen Behörden am Sonntag mitteilten. Die Feuerwehren kämpften den zweiten Tag in Folge gegen die Flammen.
Mit dem ersten Tageslicht wurden nach Angaben der Feuerwehr Löschflugzeuge und Helikopter eingesetzt, um die Flammen einzudämmen. "Es war eine sehr schwierige Nacht", sagte der Bürgermeister von Alexandroupolis, Giannis Zamboukis, im Staatsrundfunk. Acht Dörfer in der Nähe seiner Stadt wurden evakuiert. Vier Menschen seien mit Atemwegsbeschwerden ins Krankenhaus gebracht worden, teilte der Bürgermeister der Hafenstadt weiter mit. Bei Touristen beliebte Anlagen seien nicht in Gefahr gewesen.