Tabakkonzern Philip Morris bestätigt: Marlboro soll eingestellt werden

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Die Zigarette: Früher Kult, heute Auslaufmodell! Das weiß auch die Tabakindustrie und reagiert.

  • Kultmarke Marlboro wird abgeschafft
  • Tabakerhitzer sind die Zukunft
  • 40 Millionen Raucher von rauchfreier Alternative überzeugen

Das klassische Rauchen wird immer unbeliebter. Allein in Deutschland wurden 2022 laut dem Deutschen Zigarettenverband (DZV) circa 8,3 Prozent weniger Zigaretten verkauft als noch im Vorjahr. Zudem fordern die WHO und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ)  höhere Tabaksteuern. Die Raucherquote soll weiter sinken. Grund genug für Tabak-Riese Philip Morris, seine Pläne für die Zukunft weiter voranzutreiben - Alternativen zum Glimmstängel. Dafür müssen große Markennamen weg. 

"Zigaretten gehören ins Museum" - Marlboro als Auslaufmodell

Marlboro ist weltweit, wie auch in Deutschland, mit Abstand die beliebteste Zigarettenmarke. Philip Morris International (PMI) ist das völlig egal. Das Unternehmen hinter der berühmten Tabakware streicht die Zigarette aus dem Sortiment. Jedoch will man die Zielgruppe der Raucher nicht komplett aufgeben und bietet zukunftsorientierte Optionen an.

In einer Rede im Mai 2023, sagte Jacelk Olczak, CEO von Philip Morris, dass "Zigaretten ins Museum gehören" und forderte Regierungen auf, das Ende der herkömmlichen Tabak-Zigarette zu beschleunigen. Bereits 2016 hat sich PMI dazu verpflichtet, sich von den klassischen Glimmstängeln zu verabschieden und in Alternativen zu investieren. So flossen laut dem CEO mehr als 10,5 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung und Produktion von Produkten à la IQOS. Ein Tabakerhitzer von PMI, der seit 2016 -auch in Deutschland erhältlich ist.

Diese Alternativen machen zum Zeitpunkt des ersten Quartals des Geschäftsjahres 2023 mittlerweile 35 Prozent des gesamten Nettoumsatzes des Unternehmens aus. Der Marlboro-Hersteller will, die Raucherquote senken. 

Marlboro-Aus - so schnell wie möglich!

Das endgültige Aus der berühmten Zigaretten aus dem Hause Philip Morris wurde erst kürzlich nochmal von Markus Essing, dem Deutschland-Chef von PMI, bestätigt. In einem Interview mit der Bild-Zeitung sagte er, dass sein Unternehmen definitiv aus dem Zigarettengeschäft aussteigen wird. Dafür müssen jedoch zuerst gewisse Rahmenbedingungen geschaffen werden. So wolle man "weltweit bis 2025 über 40 Millionen Raucherinnen und Raucher von schadstoffreduzierten Alternativen überzeugen", was in etwa der Hälfte des Gesamtumsatzes des Unternehmens entsprechen würde. Sind dann genug Raucher der herkömmlichen Zigarette gewechselt, soll der Produktionsstopp der einstigen Kultmarken vollzogen werden.

Unternehmen: Philip Morris International Inc.
Gründung:  1847, New York City, New York, Vereinigte Staaten
Hauptsitz:  Stamford, Connecticut, Vereinigte Staaten
Umsatz:  31,4 Milliarden USD (2021)

Ein ganz konkreter Zeitpunkt für das endgültige Aus für Marlboro und Co. steht noch nicht fest. "So schnell wie möglich", wenn es nach Essing geht. Vieles hinge dabei natürlich von den Rauchern selbst ab - ob sie umsteigen. Aber feststeht: Die Marlboro-Zigarette wird früher oder später Geschichte sein.

Zigarette oder Alternative: Kritik auch an Tabakerhitzern

Wie gut oder schlecht die Alternativen sind, ist noch nicht ganz geklärt. Mit dem Rauchen aufzuhören, ist für viele Gesundheitsexperten aber noch immer die beste Alternative. Tabakerhitzer und Verdampfer, sind immerhin laut einiger Untersuchungen nicht schadstofffrei

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Eine Studie, die unter der Beteiligung des Bundesinstituts für Risikobewertung, durchgeführt wurde, belegt, dass die Menge an Hauptschadstoffen im Vergleich zur herkömmlichen Zigarette deutlich geringer ist. Allerdings warnt das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) davor, dass die Belastung andere Schadstoffe teilweise höher ist. 

Des Weiteren lassen sich die gesundheitlichen Auswirkungen der Schadstoffe von E-Zigaretten bisher nur schwer abschätzen, da es keinerlei Langzeitstudien gibt. Ähnlich wie bei der herkömmlichen Zigarette, bei welcher es Jahrzehnte brauchte, bis man die Schädlichkeit und krebserregende Wirkung nachwies, könnte dies also noch dauern.  Wer auf Nummer sicher gehen, will, hört lieber mit dem Rauchen auf, oder fängt gar nicht erst damit an

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