Israel und der Iran beschießen sich weiter gegenseitig. Im Iran wird eine Produktionsstätte getroffen, die Maschinen für die Urananreicherung herstellt. Diplomatische Bemühungen laufen eher ins Leere.
Israel hat nach eigener Darstellung unter anderem eine Atom-Einrichtung in der iranischen Stadt Isfahan bombardiert. Es habe sich um eine Produktionsstätte für den Bau von Uran-Zentrifugen in der Stadt Isfahan gehandelt, teilte das israelische Militär mit. Der Chef der Internationalen Atomenergieagentur IAEA, Rafael Grossi, bestätigte den Angriff, sprach jedoch nur von einer «Werkstatt», in der Zentrifugen gebaut worden seien.
Iranische Staatsmedien berichteten, es seien keine schädlichen Stoffe ausgetreten. Grossi betonte, die Anlage sei von IAEA-Inspekteuren überwacht worden. «An diesem Standort befand sich kein Nuklearmaterial, so dass der Angriff auf diesen Standort keine radiologischen Folgen haben wird», der Argentinier weiter mit.
Irans Außenminister warnt die USA
Diplomatische Bemühungen um eine Beendigung des Krieges traten unterdessen weiter auf der Stelle. Irans Außenminister Abbas Araghtschi erneuerte in Istanbul die bereits mehrfach geäußerte Warnung seines Landes, ein Eingreifen der USA in den Krieg wäre «sehr gefährlich». In der türkischen Metropole tagt die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC).
Zuvor hatte sich Araghtschi am Freitag in Genf mit seinen europäischen Kollegen Johann Wadephul (Deutschland), Jean-Noël Barrot (Frankreich) und David Lammy (Großbritannien) sowie der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas getroffen. Im Anschluss teilten sie aber nur mit, man wolle im Gespräch bleiben. Einen Tag später kündigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron dann an, die Verhandlungen weiter vorantreiben zu wollen. Das erklärte Macron auf der Plattform X nach einem Telefonat mit seinem iranischen Kollegen Massud Peseschkian.
Trump: Europäer nicht hilfreich
US-Präsident Donald Trump misst den Bemühungen der Europäer wenig Bedeutung bei. «Der Iran will nicht mit Europa sprechen. Sie wollen mit uns sprechen. Europa kann dabei nicht helfen», sagte er auf die Frage eines Journalisten, ob die Gespräche der Europäer hilfreich gewesen seien.
Trump hat sich nach eigenen Worten noch nicht festgelegt, ob er den Iran angreifen lassen will. Experten gehen davon aus, dass nur die USA in der Lage wären, die wichtige iranische Atomanlage Fordo, die bis zu 90 Meter tief unter einem Felsmassiv liegt, zu zerstören. Darauf hofft Israel, das selbst weder ausreichend große Bomben noch die notwendigen Trägerflugzeuge hat.
Weiterer ranghoher Militär im Iran getötet
Israel nahm auch erneut Mitglieder der militärischen Führung des Irans ins Visier. Nach Angaben von Verteidigungsminister Israel Katz wurde ein Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden in einer Wohnung in der Stadt Ghom getötet. Es handele sich dabei um den Anführer des Palästina-Korps der Auslandseinheit der Elitestreitmacht des Irans, Said Isadi, hieß es in einer Mitteilung von Katz. Er habe die islamistische Hamas vor dem Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 finanziert und bewaffnet. «Der lange Arm Israels wird alle seine Feinde erreichen», sagte Katz.