"Schlimmster Tag meines Lebens": Reality-Star erlebt "Horrorflug" nach Ibiza - Airline hat ganz andere Version

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Als ein Flugzeug auf dem Weg nach Ibiza in ein Unwetter geriet, musste der Pilot zwischenlanden. Eurowings spricht von einer "Ausweichlandung". Doch eine deutsche Influencerin, die mit ihrem Kind in der Maschine saß, sagt: "Wir waren nicht sicher."

Ein Urlaubsflieger aus Hamburg hat wegen schweren Unwetters seinen Zielort Ibiza nicht erreicht und musste auf Alicante ausweichen. Der Eurowings-Flug EW7514 mit 174 Reisenden habe am Sonntag (27. August 2023) nicht auf der Baleareninsel landen können, sei nach "ein paar Warteschleifen" auf Alicante ausgewichen, teilte das Unternehmen am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Passagiere berichteten im Nachhinein von dramatischen Szenen, die sich in der Maschine abgespielt haben sollen.

RTL und Bild hatten zuvor unter Berufung auf diese Aussagen berichtet. Eurowings betonte jedoch, es habe "zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden". Es sei keine Notlandung gewesen, sondern eine "Ausweichlandung". Die aus TV-Realityshows wie "Der Bachelor" bekannt gewordene Eva Benetatou hatte sich am Montagnachmittag bei Instagram zum Flug geäußert. Sie habe Angst um ihr Leben und das Leben ihres zweijährigen Sohnes gehabt, schilderte Benetatou.

Flugzeug kommt wegen Unwetter nicht auf Ibiza an: Passagierin schildert dramatische Momente

"Es war wirklich ein Horrorflug und der schlimmste Tag meines Lebens", schildert die 31-Jährige in einer aktuellen Instagram-Story. Seit dem Bekanntwerden des Vorfalls hätten sie viele Nachrichten erreicht, in denen ihr vorgeworfen werde, die Situation zu dramatisieren. Sie habe zwar Verständnis, dass sich die Airline mit ihren eigenen Statements schützen wolle. Aber: "Ich weiß einfach, dass wir einer Gefahr ausgesetzt worden sind. Weil der Ingenieur selbst, der das Flugzeug kontrolliert hat, zu den Passagieren ins Hotel gekommen ist und erzählt hat, dass wir vom Radar weg waren, dass der Radar im Flieger ausgefallen ist", erzählt Eva Benetatou auf ihrer Instagram-Seite. "Wir waren nicht sicher."

Die Reality-Show-Teilnehmerin arbeitete früher selbst als Flugbegleiterin und habe daher auch schon mehrere Flüge mit Turbulenzen erlebt, doch eine solche Situation noch nicht. Zudem wirft sie den Verantwortlichen vor, dass es keine vernünftige Kommunikation zwischen den Crewmitgliedern und der Besatzung des Cockpits gegeben habe. Eine psychologische Betreuung nach der Landung habe ebenfalls gefehlt. Sie und ihr Sohn seien nun "traumatisiert".

Die Aussage von Eurowings, dass es sich um eine Ausweichlandung gehandelt habe, kritisiert Benetatou ebenfalls: "Wir sind notgelandet und das hat man daran erkannt, dass wir nicht eine normale Landung vollzogen haben, sondern eine ganze Zeit lang nah am Wasser geflogen sind, falls man eine Wassernotlandung hätte machen müssen, weil das Flugzeug beschädigt war."

Eurowings äußert sich zu Turbulenzen an Bord

Ein Eurowingssprecher sagte unterdessen in Köln, der Airbus sei auf dem Weg nach Ibiza in Turbulenzen geraten und habe infolgedessen kurzzeitig an Höhe verloren. "Die Maschine hat aber ihre normale Reiseflughöhe rasch zurückgewonnen und ist – wie viele andere Flugzeuge an dem Tag auch – sicher auf dem Flughafen von Alicante gelandet."

Techniker kontrollieren Maschine auch auf möglichen Blitzeinschlag

Das Flugzeug sei nach der Landung sorgfältig von Technikern überprüft worden. "Dabei wurden keinerlei Hinweise auf einen Blitzeinschlag gefunden." Moderne Verkehrsflugzeuge seien für solche extremen Belastungen ausgelegt und könnten auch einem solchen Unwetter problemlos standhalten. Das Flugzeug sei am nächsten Tag "ganz normal von Alicante zum Ziel Ibiza geflogen".

Nach Angaben des Unternehmens war ein Weiterflug im Laufe des Sonntags wegen des Unwetters zunächst nicht möglich. Die Reisenden seien in Hotels untergebracht und am Montag nach Ibiza geflogen worden. Der Sprecher stellte nach Gerüchten über angebliche Probleme bei der Flugzeug-Elektronik klar, dass bei einer Wetterlage mit starken Winden eine Landung grundsätzlich manuell erfolgen müsse. Der Autopilot dürfe unter solchen Umständen nicht übernehmen.

Ein schweres Unwetter auf Mallorca und teilweise auch auf anderen Balearen-Inseln hatte zuletzt für Chaos im Flugverkehr gesorgt. Einige Flüge mussten gestrichen oder umgeleitet werden.

red/dpa

(Vorschaubild: Boris Roessler/dpa)