In Europa scheint Corona schon fast überwunden zu sein - China ächzt jedoch nach Ende der Null-Covid-Politik unter einer massiven Infektions-Welle. Dabei ist vor allem die neue Covid-Variante BF.7 dominant. Könnte das zu einem Comeback der Pandemie auch bei uns sorgen?
Der Virologe Christian Drosten hat in dieser Woche die Corona-Pandemie für beendet erklärt. Am anderen Ende der Welt gewinnt Covid-19 derzeit aber wieder an Fahrt. Denn nach dem Ende der Null-Covid-Politik erlebt China derzeit eine massive Corona-Welle - es sollen sogar schon die Krankenhäuser und Krematorien überlastet sein.
Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg sollen im Reich der Mitte unter Berufung auf die chinesische Gesundheitskommission bis Mitte Dezember rund 248 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert haben - ein absoluter Rekordwert für das Land, das mit teils drastischen Mitteln um eine Eindämmung des Erregers bemüht war. Von einer "gigantischen Welle an Infektionen", die auf "einen Mangel an Gesundheitspersonal trifft" spricht laut dem Focus unter anderem das bedeutende chinesische Wirtschaftsmagazin Caixin.
China ächzt unter Corona - was bedeutet das für Deutschland?
Für die extreme Ausbreitung der Krankheit dürfte die Omikron-Variante BF.7 verantwortlich sein. Die Sublinie von B.5 ist laut chinesischen Experten sehr leicht übertragbar und infiziert auch Menschen, die eine Ansteckung mit vorhergehenden Mutationen durchgemacht haben. Auch vor Geimpften macht BF.7 demnach keinen Halt, wie unter anderem der US-Sender CBS berichtet. Ob BF.7 für ernstere Verläufe sorgt, scheint man bisher aber nicht bestätigen zu können.
Tatsächlich dominiert BF.7 auch schon in Deutschland, wie aus den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Demnach gehen 24 Prozent der derzeitigen Neuinfektionen auf BF.7 zurück, 21 Prozent auf die weitere Omikron-Sublinie BQ1.1. Neue oder andere Symptome als bei den bisherigen Varianten konnte das RKI jedoch nicht feststellen.
Die Frage ist nun, ob BF.7 hierzulande für ein drastisches Corona-Comeback sorgen könnte. Der Berliner Virologe Christian Drosten zeigt sich optimistisch. "Gerade nehmen gleich zwei Omikron-Varianten Anlauf: BF.7 und BQ.1.1. BF.7 wäre der bessere Fall, diese Variante ist BA.5 sehr ähnlich, gegen das ein Großteil der Bevölkerung bereits immun ist. Es käme dann eine sanfte Winterwelle", sagte der Experte unlängst in einem Gespräch für die Zeit.
BQ.1.1. wäre in seinen Augen etwas problematischer, da hier die Gefahr einer zusätzlichen Immunflucht bestehe. Doch fügt Dorsten an: "Die Lage für das Virus wird prekär. Das ist gut. Es ist nicht mehr so, dass das Virus mit ein paar Mutationen das Spiel komplett drehen könnte."
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