Im zweiten und letzten Teil ihres neuen Gehalts-Rankings schauen die RTL-Reporter Steffen Hallaschka und Stefan Uhl einer Schornsteinfegerin, einer Imbiss-Verkäuferin und Klinik-Mitarbeitern auf die Lohnzettel. Micaela Schäfer verblüfft mit horrenden Ausgaben. Und bei Coca-Cola sprudelt nicht nur die Limonade.
Am Ende des großen Gehalts-Rankings "Was verdient Deutschland?" trifft RTL-Moderator Steffen Hallaschka den Arbeitsmarktexperten Enzo Weber. Ob der Wirtschaftswissenschaftler überrascht sei von all den zusammengetragenen Zahlen? "Wenn man täglich die Schlagzeilen liest, hört man immer nur Krisenmeldungen, Stellenabbau und so weiter", bekundet der Experte. "Aber über Jahrzehnte ist die Industrie die Branche geworden, in der man richtig gut verdienen kann. Das zeigt sich nach wie vor."
Zum Beispiel bei Coca-Cola. Am Produktionsstandort Karlsruhe macht sich Hallaschkas Kollege Stefan Uhl ein Bild von den Arbeitsbedingungen in der Frühschicht. Das Unternehmen hat angekündigt, Standorte aus Effizienzgründen zu schließen. In Karlsruhe ist von Krisenstimmung aber so gar keine Spur. Beim Blick auf die Lohnzettel versteht man warum.
"Ich bin auch sehr zufrieden, muss ich sagen." - "Das wundert mich nicht."
Drei Mitarbeitende nehmen im Halbkreis Stellung und schreiben ihre Brutto-Monatsgehälter auf ein Täfelchen. Zunächst enthüllt der für die Gerätewartung zuständige Mechatroniker den Kollegen und dem RTL-Publikum sein durchschnittliches Salär: 5.879 Euro. "Damit lässt sich arbeiten - und leben", stellt der junge Mann zufrieden fest.
Die Produktionsmitarbeiterin war zuvor in einer Nudelfabrik beschäftigt. Der Wechsel zum Erfrischungsgetränkehersteller habe sich "definitiv" gelohnt: "Wir verdienen hier ein Geld, davon kann man sich einiges leisten." Ihr Gehalt sei nun fast doppelt so hoch wie beim alten Arbeitgeber, und sie sehe sogar noch "Luft nach oben". "Mit allen Zuschlägen" kommt die Arbeitskraft auf 5.126 Euro und ist darauf "stolz".
Zuletzt eröffnet der Schichtleiter sein monatliches Brutto-Gehalt. 8.459 Euro. "Das laute Lachen war nicht zu überhören", blickt RTL-Reporter Uhl in die bass erstaunte Runde. Der Mechatroniker findet als Erster Worte: "Das ist mal ordentlich, ja." Der Schichtleiter räumt ein: "Ich bin auch sehr zufrieden, muss ich sagen." Jetzt lacht Stefan Uhl: "Das wundert mich nicht."
Rossmann zahlt rund 1,6 Milliarden Euro jährlich für Gehälter
Nicht ganz so hoch sind die Gehaltsniveaus beim Drogerie-Discounter Rossmann. Auszubildende beginnen bei 1.300 Euro, erklärt der Personal-Geschäftsführer Stefan Sander vor der Kamera. Eine Verkäuferin verdiene 3.500 Euro, eine Filialleitung bis zu 5.600 Euro. "Übern dicken Daumen kann man sagen, es sind 1,6 Milliarden, die wir im Jahr an Gehaltskosten haben."
Darunter fällt auch die stellvertretende Filialleiterin, die ihr Gehalt mit 3.900 Euro angibt, sowie die Produktmanagerin in der Zentrale, die sich bei 5.380 Euro "im guten mittleren Bereich" sieht. Zwei Kommissioniererinnen in der Logistik kommen trotz stark unterschiedlicher Betriebszugehörigkeit auf identische 3.300 Euro brutto.