Wer das "Squid Game" lieber ohne TV-Kameras und Gewinnsumme nachspielen wollte, der konnte dies bis Ende Juni 2025 in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul tun. Dort eröffnete Netflix "Squid Game: The Experience" - eine Art Pop-up Spielhalle, in der Fans die Spiele nachspielen und gegeneinander antreten konnten.
Aber auch kulinarisch haben sich einige Unternehmen von der koreanischen Netflix-Serie inspirieren lassen. So gibt es unter anderem in Köln, Düsseldorf und Berlin seit einiger Zeit die Döner-Franchise-Kette "Döner Game". Nicht nur der Name, auch das Interior der Imbissbuden ist an die dystopische Serie angelehnt. Und auch diverse amerikanische Fast-Food-Ketten wie KFC, Burger King, McDonalds und Co. haben "Squid Game" bereits ein exklusives Menü gewidmet.
Schulministerium warnte vor "Squid Games"-Challenges
All diese Trends - so verrückt sie auch klingen - gehören dabei eher zu den harmloseren Aktionen. Die Netflix-Serie löste allerdings auch Challenges aus, die richtig gefährlich wurden.
Denn auch, wenn die Serie eigentlich nicht für Kinder vorgesehen und erst ab 16 freigegeben ist, machte der Hype auch vor den Schulhöfen weltweit keinen Halt. Das deutsche Schulministerium warnte in diesem Rahmen auf seiner Website bereits vor der Serie und den damit verbundenen Challenges auf TikTok und dem Schulhof.
"Vereinzelt kam es bereits an Schulen zu Auseinandersetzungen und Schlägen, während die Serie nachgespielt wurde. Die Grenze zwischen Spiel und Realität verschwimmt und den Teilnehmenden könnten sowohl körperliche als auch psychische Schäden entstehen", heißt es dort. Der Schweregrad der Belastung dürfe bei den Opfern nicht unterschätzt werden, da solche Challenges und Mutproben zu psychischen Belastungen führen könnten.
Haus in Spanien wird zum Touristen-Magnet
Eine weitere negative Folge des "Squid Games"-Wahns bekommen seit der Veröffentlichung der Serie die Einwohner und Einwohnerinnen der spanischen Stadt Calpe zu spüren. Denn dort, an der Costa Blanca, liegt der Apartmentkomplex "Muralla Roja", entworfen von dem Architekten Ricardo Bofill. Das Haus hat eigentlich nichts mit der Serie zu tun. Wären da nicht die extremen, optischen Ähnlichkeiten zu einem der Drehorte.
Der Gebäudekomplex fällt direkt auf: Hohe Fassaden in Rot, Blau und Rosa, kleine Fenster, Brücken und endlose Treppen. Alleine durch die Architektur wird das Haus zum echten Hingucker. Doch dazu kommt, dass es einem bekannten Drehort der koreanischen Serie zum Verwechseln ähnlich sieht.
Die Rede ist von dem rot-blauen Gebäude, durch das die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des "Squid Games" laufen, um zu den Spielen zu gelangen. In der zweiten Staffel wird das "Treppen-Gebäude" sogar zum Schauplatz eines tödlichen Kampfs zwischen Soldaten und Spielern. Kein Wunder also, dass eingefleischte Fans der Serie nach Calpe pilgern, um selbst einmal in einer vergleichbaren Kulisse zu stehen. Seit Beginn der Serie erlebt das Haus einen Massen-Andrang an Touristen und das, obwohl es eigentlich nicht öffentlich zugänglich ist. Wer "legal" einen Blick in das Haus werfen will, der hat die Möglichkeit dort eine Airbnb-Unterkunft zu mieten.
Weitere bekannte Drehorte der Serien waren unter anderem der Flughafen Incheon in Südkorea, die U-Bahn-Stationen in der Hauptstadt Seoul sowie eine Filiale der Convenience-Kette "CU" in Ssangmun Uicheon. Dort trafen sich in der Serie der Protagonist Gi-hun und der Charakter Il-nam, tranken gemeinsamen Soju und aßen koreanische Instantnudeln. Die Filiale hat Fotos der Szene aufgehängt, dazu gibt es den Hinweis: "Drehort, an dem Nr. 456 und Nr. 1 sich wieder getroffen haben!".