Der Mythos "Liebling Kreuzberg" lebt. 27 Jahre nach dem Aus der Kultserie erscheint jetzt mit "Kanzlei Liebling Kreuzberg - Bewährungsprobe" die zweite Fortsetzung in Spielfilmlänge. Zwei Stars der Originalserie sind wieder dabei. Was aber machen die anderen?
Fünf Staffeln, 58 Folgen. Über einen Zeitraum von 14 Jahren (1986 bis 1998) begeisterte "Liebling Kreuzberg", die Serie um den kauzigen, Götterspeisen-futternden Berliner Anwalt Robert Liebling TV-Fans und erreichte traumhafte Einschaltquoten. In der Rolle des Titelhelden wurde Manfred Krug zum Kultstar.
Die erste Fortsetzung in Spielfilmlänge, die 2024 erschien, erlebte der Schauspieler, Schriftsteller und Sänger aber schon nicht mehr mit. Er starb am 21. Oktober 2016 im Alter von 79 Jahren an einer Lungenentzündung. Ehe Krug kam 1977 in den Westen übersiedelte, gehörte er zu den erfolgreichsten Künstlern der DDR. In der Bundesrepublik wurde er als Fernfahrer Franz Meersdonk in der Serie "Auf Achse" (1980 bis 1993) und vor allem durch 41 Einsätze als "Tatort"-Kommissar Peter Stoever (1984 bis 2001) bekannt, bevor er die Liebling-Rolle übernahm. Nach dem Ende von "Liebling Kreuzberg" war er außer im "Tatort" nicht mehr in Serien oder Filmen zu sehen, dafür veröffentlichte er als Sänger acht LPs. Eine weitere, "Noch nicht ganz weg - Das letzte DDR-Konzert", erschien posthum 2018.
Manfred Krug ist nicht der einzige Star der Originalserie, der mittlerweile verstarb. Andere sind immer noch aktiv und kehrten sogar für die beiden Spielfilm-Fortsetzungen zurück. Eine, die in "Liebling Kreuzberg" eine Freundin des Anwalts spielte, wurde sogar einer der größten Stars der deutschen TV- und Kinoszene.
Zwei "Liebling Kreuzberg"-Gäste machten große Karriere
Peter Schiff war in allen fünf Staffeln als Dr. Arthur Wolter zu sehen. Er war nicht nur Rechtsanwalt, sondern ein guter Freund von Serienheld Liebling. Schiff starb 2014. Acht Jahre später verstarb Hans Nitschke. Auch er zählte zu den Urgesteinen und war in allen Staffeln als Justizbeamter zu sehen.
Iris Berben hatte in "Liebling Kreuzberg" zwei Gastauftritte. In der dritten Staffel (1990) spielte sie die Millionärin Nora Schill, die mit Liebling anbandelte. Berben war dank "Sketchup" und "Das Erbe der Guldenburgs" bereits zum Star geworden. Nach "Liebling Kreuzberg" setzte sie die Entwicklung fort und avancierte zu einer der größten und erfolgreichsten Schauspielerinnen Deutschlands. Sie war an fast 200 Kino- und TV-Produktionen beteiligt und wurde mit über 50 Preisen für ihr Filmschaffen und ihren sozialen Einsatz ausgezeichnet.
Auch Martina Gedeck entwickelte sich zu einer der renommiertesten Schauspielerinnen Deutschlands. Sie hatte ebenfalls zwei Gastauftritte an Lieblings Seite. Sie spielte in der dritten und vierten Staffel Ria Hegenbach, die zunächst Mandantin und später Referendarin wurde. Gedeck kann auf bislang 145 TV- und Kinorollen zurückblicken und gewann unter anderem den Deutschen Fernsehpreis. Zuletzt war sie in "Oktoberfest 1905" und in "Der Altaussee-Krimi: Letzter Stollen" zu sehen.
Monika Woytowicz verkörperte in Staffel 5 Lola Kornhaus, die letzte in einer langen Reihe von Liebschaften des Robert Liebling. Woytowicz, die zwei Jahre lang in der "Lindenstraße" (1985 bis 1987) mitspielte, zog sie sich 2005 aus dem TV-Geschäft zurück.