Denzel Washington lässt die Finger von Social Media: "Designt, um uns süchtig zu machen"

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Denzel Washington
Denzel Washington spielt abermals Hauptrolle in einem Film von Spike Lee. Im Interview äußert er sich kritisch über Social Media.
2024 Getty Images/Noam Galai

Im Video-Interview machen Denzel Washington und Jeffrey Wright, die Hauptdarsteller aus Spike Lees neuem Film "Highest 2 Lowest" keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegenüber Social Media - und finden dafür deutliche Worte.

In "Highest 2 Lowest", dem neuen Film von Spike Lee, der auf Apple TV+ verfügbar, steht die Beziehung zwischen einem Vater und seinem Sohn im Mittelpunkt - und zugleich die Frage, wie Technologie unser Leben bestimmt. Passend dazu sprach Oscar-Preisträger Denzel Washington im Interview über sein ganz persönliches Verhältnis zu Handys, Social Media und den ständigen Informationsfluss. An seiner Seite: Schauspielkollege Jeffrey Wright ("The Batman", "Westworld"), der ebenfalls deutliche Worte fand.

"Ich texte nicht. Ich tweete nicht. Ich habe keinen Instagram-Account. Gar nichts", sagt Washington mit Nachdruck. "Ich will dein Gesicht sehen, wenn ich mit dir rede - oder wenigstens deine Stimme hören. Ich vermisse Social Media nicht, weil ich es nie hatte. Und ich brauche es auch nicht. War nie daran interessiert. Bekannt zu sein, macht dich nicht besser, es offenbart nur, wer du bist - oder was du nicht weißt."

Wright ergänzt: "Social Media ist designt, um uns süchtig zu machen. Social Media ist toxisch - und zwar absichtlich. Wie Zucker, Tabak, Öl. Anfangs wurde uns das Internet verkauft als etwas, das uns alle verbindet, klüger macht, die Demokratie stärkt. Aber wir wurden alle überrumpelt."

"Heutzutage muss Information nicht einmal mehr stimmen - sie muss nur zuerst draußen sein"

Washington selbst zieht die Lehre aus Büchern, die er schon als Teenager gelesen hat. "'Future Shock' und 'The Third Wave' haben mir früh die Augen geöffnet. Heute sehe ich vieles davon kommen. Nicht jede Nachricht ist eine gute Nachricht. Nicht jede ist wahr. Heutzutage muss Information nicht einmal mehr stimmen - sie muss nur zuerst draußen sein."

Doch bei aller Skepsis gegenüber Technologie bleibt für die beiden Schauspieler die Arbeit an Filmen ein Stück "gesunder Wahnsinn". Wright lacht: "Jede kreative Arbeit ist ein bisschen verrückt - aber im besten Sinne. Wir erschaffen Realitäten außerhalb der Realität, die wir alle zu kennen glauben."