Was wurde aus "Das Wunder von Manhattan"-Darstellerin Mara Wilson?

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Mara Wilson
In "Das Wunder von Manhattan" spielte Mara Wilson ihre bekannteste Rolle.
SAT.1 / 20th Century Fox
Mara Wilson
Mara Wilson war in den 1990er-Jahren ein Kinderstar, doch den Erfolg konnte sie nicht lange aufrechterhalten.
Slaven Vlasic/Getty Images for Endometriosis Foundation of America
Mara Wilson in "Matilda"
In der Roald-Dahl-Verfilmung "Matilda" spielt Mara Wilson (Bild) die kleine Matilda, die nicht nur intelligent ist, sondern auch übersinnliche Fähigkeiten besitzt.
Sat.1 / Columbia TriStar
"Matilda"
Nach "Matilda" wurde es allmählich still um Mara Wilson (Bild, links neben Embeth Davidtz).
kabel eins / Columbia Tristar
Mara Wilson
In den vergangenen Jahren wirkte Mara Wilson hauptsächlich als Synchronsprecherin bei Serienprojekten mit.
2019 Getty Images/Amy Sussman

Filme wie "Mrs. Doubtfire" und "Matilda" machten Mara Wilson in den 1990er Jahren zum Kinderstar. Dann wurde es immer stiller um sie. Allenfalls in der Weihnachtszeit, wenn "Das Wunder von Manhattan" im Fernsehen ausgestrahlt wird, stellt sich vielen die Frage: Was wurde eigentlich aus Mara Wilson?

Man kannte diese kleine Schauspielerin in den 1990er-Jahren, ein Weg an ihr führte nicht vorbei. Mara Wilson war ein Kinderstar, von denen es in diesem Jahrzehnt nicht mangelte. Ähnlich wie Macaulay Culkin und anders als Kirsten Dunst oder Scarlett Johansson wurde aus dem Kinderstar Wilson kein erwachsener Star. Sie verschwand allmählich in der Versenkung, was anlässlich der Wiederbegegnung mit einem ihrer erfolgreichsten Filme jetzt in der Vorweihnachtszeit, "Das Wunder von Manhattan" (19. Dezember, 20.15 Uhr, VOX), zu der Frage führt: Was wurde eigentlich aus Mara Wilson?

Ihren Durchbruch hatte Wilson mit ihrer ersten Rolle. In "Mrs. Doubtfire" (1993) spielte die damals Fünfjährige die Tochter eines Schauspielers (Robin Williams), der sich als "stachelige Kindermädchen" verkleidet, um auf sie und ihren Bruder aufzupassen. Ein Jahr später folgte der Weihnachtsfilm "Das Wunder von Manhattan" über ein Mädchen (Wilson), das nicht an den Weihnachtsmann glaubt, dann aber doch von dessen Existenz überzeugt wird. An den Erfolg konnte Wilson schließlich 1996 mit der Roald-Dahl-Verfilmung "Matilda" anknüpfen, wo sie die Titelrolle eines Mädchens spielt, das aus der geistlosen Wirklichkeit in die fantastische Welt von Büchern flüchtet.

Rückzug aus dem Filmgeschäft

Dem steilen Aufstieg folgte jedoch der allmähliche Niedergang. Wilson wurde erwachsen, aus dem Mädchen eine Frau - und damit einherging eine berufliche Enttäuschung. In einem Text für die Zeitung "The Guardian" aus dem Jahr 2016 beklagte Wilson vor allem eins: Mit dem Eintritt in die Pubertät wurde sie plötzlich in die Schublade eines bestimmten Rollentyps gesteckt, während ihr die interessanten Rollen versagt blieben. Sie erinnert sich, wie ihr für eine Serien-Pilotfolge die Rolle eines "dicken Mädchens" angeboten wurde, während für die Rolle, für die sie sich eigentlich interessierte, für "das schönste Mädchen" vorgesehen war, das sie je gesehen habe.

"Da habe ich es verstanden", schrieb Wilson in ihrem persönlichen Text. "Die Dinge hatten sich geändert. Mit 13 war es wichtig, hübsch zu sein - und das nicht nur in der Welt von Film und Fernsehen. Die hübschen Mädchen in der Schule hatten schon immer einen Hauch von Überlegenheit, aber sobald wir in die Pubertät kamen, schienen sie mehr zu zählen." Enttäuscht beschloss Wilson, sich ins Private zurückzuziehen, die Schule zu beenden und zu studieren. "Ich wusste nicht, wer ich war ohne Filmset, Casting-Direktoren und die permanente Ablehnung, und genau das musste ich herausfinden."

Wieder am Ball?

Die Ablehnung aufgrund ihres Äußeren schmerzte sie und nagte selbst noch an der erwachsen Mara Wilson - so sehr, dass sie sogar an plastische Chirurgie dachte. Dennoch wollte sie sich nicht für immer aus dem Filmgeschäft zurückziehen. "Mit 16 ging ich davon aus, irgendwann zur Schauspielerei zurückzukehren", schrieb sie. "Der Gedanke an ein Leben ohne Schauspielerei machte mich nervös. Aber ich wusste schon damals, dass ich schön sein musste, wenn ich beim Film sein wollte." Sie sei sicher gewesen, dass das klappen würde. Denn: "Viele Kinderschauspieler tauchten nach der Pubertät wieder auf, wie Schmetterlinge aus dem Kokon, mit frischem Gesicht und bereit für Neutrogena-Werbung."

Tatsächlich tauchte Wilson bald wieder auf - nicht allerdings, bevor sie erst die Schule und dann ihr Schauspiel- und Theaterstudium beendete. Das große Comeback sollte ihre Hauptrolle im Independent-Film "Billie Bob Joe" (2015) allerdings nicht einläuten. Seither war Wilson überwiegend an Serienprojekten beteiligt, meist als Synchronsprecherin ("BoJack Horseman"). Abermals eine Enttäuschung für sie? Wohl kaum. Ihr gehe es ohnehin nicht darum, berühmt zu sein, sagte sie 2009 dem Magazin "NYU Local", und Filme wolle sie künftig lieber in der experimentellen Nische drehen. Und sollte auch daraus nichts werden, bleibt ihr immer noch das Schreiben. Denn das ist Wilson auch - eine Autorin, als die sie neben autobiografischen Geschichten auch ein Theaterstück verfasst hat.

Quelle: teleschau – der mediendienst