"Großes Loch in der Welt" hinterlassen: Bekannter Hollywood-Regisseur stirbt nach schwerer Krankheit

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Regisseur David Lynch gestorben
David Lynch, Regisseur aus den USA, zeigt vor dem Kinopalast in Venedig seinen Goldenen Löwen für das Lebenswerk vor der Vorführung seines Films "Inland Empire", der im Rahmen der 63 ...
Regisseur David Lynch gestorben
Ian West (PA Wire)

Er war ein Spezialist für Abseitiges: David Lynch drehte Filme wie "Eraserhead" und "Blue Velvet" und war durch die Serie "Twin Peaks" bekannt. Nun trauert Hollywood um den Regisseur und Künstler.

Der amerikanische Filmemacher David Lynch, bekannt durch die Mystery-Serie "Twin Peaks" sowie durch Kultstreifen wie "Wild at Heart" und "Blue Velvet", ist gestorben. Seine Familie gab den Tod auf Facebook und Instagram bekannt. Lynch wurde 78 Jahre alt. 

Sein Tod habe ein "großes Loch in der Welt" hinterlassen, heißt es in der Nachricht der Angehörigen. "Aber wie er sagen würde: 'Behalte den Donut im Auge und nicht das Loch'", schrieb die Familie. Es sei ein "wunderschöner Tag mit goldenem Sonnenschein und blauem Himmel". Zu den Ursachen des Todes wurden keine Angaben gemacht.

David Lynch gestorben - Regisseur nach langjährigem Rauchen an Lungenemphysem erkrankt

Lynch hatte im vergangenen August erklärt, dass er als langjähriger Raucher an einem Lungenemphysem leide. Er habe das Rauchen sehr genossen, doch nun zahle er den Preis dafür. Vor zwei Jahren habe er mit dem Rauchen aufgehört. Abgesehen von dieser Diagnose sei er in "hervorragender Form", erklärte er damals. Er sei glücklich und plane "niemals" in den Ruhestand zu gehen, führte Lynch weiter aus.

Der Regisseur von Kultklassikern wie "Eraserhead", "Blue Velvet" und "Wild at Heart" brachte 2017 neue Folgen der beliebten Mystery-Kultserie "Twin Peaks" auf den Bildschirm. Lynch drehte in den vergangenen Jahren auch Kurzfilme und verfasste Drehbücher. Für den Regisseur Steven Spielberg trat er in "Die Fabelmans" (2022) als Schauspieler in Erscheinung. In dem autobiografisch geprägten Drama übernahm er eine kleine Rolle als Filmregisseur John Ford.

Lynch ist für seine düsteren Filmfiguren und für seine langjährigen Friedensbemühungen bekannt. Er meditierte seit den 1970er Jahren nach der Lehre des Maharishi Mahesh Yogi, dem auch die Beatles einst folgten. Der Filmemacher gründete eine Stiftung für "Bewusstseins-basierende Bildung und Weltfrieden" und setzte auf transzendentale Meditation als Friedensstifter. 

Lynch mit Ehren-Oscar ausgezeichnet

Aus vier Ehen hatte er zwei Söhne und zwei Töchter. Tochter Jennifer Lynch trat als Regisseurin ("Boxing Helena") in seine Fußstapfen.

Als Regisseur und Drehbuchautor wurde Lynch viermal für einen Oscar nominiert, ging in dem Wettbewerb jedoch immer leer aus. Die Filmakademie zeichnete ihn 2019 schließlich mit einem Ehren-Oscar aus. Für seine kreative Vision habe er "angstlos" neue Wege beschritten, hieß es zur Würdigung.

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