Robert Stadlober über das Vatersein: "Ich habe deutlich weniger Angst als früher"

1 Min
Robert Stadlober
Mit 43 Jahren ist der frühere Teenie-Schwarm Robert Stadlober ("Crazy", "Sonnenallee") der Jugend längst entwachsen.
2025 Getty Images/Pascal Le Segretain
Hundertdreizehn
Robert Stadlober, 43, spielt in der Serie "Hundertdreizehn" den Ermittler in einem tragischen Verkehrsunfall mit vielen Toten. Die Serie ist jedoch nicht nur eine Arte Krimi, sondern auch eine Medidation über die wichtigen Fragen des Lebens: Trauer, Schuld und unsere Stragegien, beides zu überwinden.
WDR/Windlight Pictures/Satel Film/Frank Dicks
Hundertdreizehn
Die Ermittler Anne Goldmundt (Lia von Blarer), Hänno Gudjons (David Hugo Schmidt) und Jan Auschra (Robert Stadlober, rechts) arbeiten in einer großen Halle, in der sämtliche Autowracks zu Untersuchungszwecken "aufgebahrt" wurden.
WDR/Windlight Pictures/Satel Film/Frank Dicks
Robert Stadlober
Robert Stadlober, der auch Musiker ist, ist dem Film seit den den späten 90-ern erhalten geblieben. Hier ein Bild vom "Film Brunch" beim Bayerischen Rundfunk im Jahr 2020.
2020 Getty Images/Hannes Magerstaedt

Anlässlich der neuen ARD-Serie "Hundertdreizehn" spricht Schauspieler Robert Stadlober in einem Interview darüber, dass übermäßige Vorsicht im Leben nichts nützt. In der Serie ermittelt er in einem rätselhaften Verkehrsunfall.

Vom rebellischen Teenager aus Kultfilmen wie "Crazy" und "Sonnenallee" zum nachdenklichen Familienvater: Schauspieler Robert Stadlober zeigt in der neuen ARD-Serie "Hundertdreizehn" (Dienstag, 14. Oktober, 20.15 Uhr im Ersten, bereits ab Freitag, 10. Oktober, in der ARD-Mediathek) eine ernste Seite. Er spielt einen Ermittler, der einem mysteriösen Verkehrsunfall auf den Grund geht. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur teleschau verrät der 43-Jährige, warum übertriebene Vorsicht im Leben nichts bringt und wie ihn das Vatersein mutiger gemacht hat.

Laut einer Studie des Bundesverkehrsministeriums verändert der Tod eines Unfallopfers das Leben von 113 Menschen - daher auch der Titel der neuen Serie. Stadlober weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr so ein Verlust erschüttern kann: "Als ich noch ziemlich jung war, ist ein guter Freund von mir bei einem Autounfall gestorben", erzählt er im Interview: "Es hat mich damals sehr aus der Bahn geworfen." Doch anstatt sich in Angst zu verlieren, hat er gelernt, dass man das Leben nicht kontrollieren kann: "Natürlich kann immer überall etwas passieren", so der Schauspieler. Er glaubt, die große Vorsicht im Leben bringt nichts. "Man braucht das, was man früher gerne mit Gottvertrauen bezeichnet hat", sagt er im Interview.

"Meine größte Angst ist heute die Angst der anderen"

Dankbarkeit spielt für den zweifachen Vater heute eine große Rolle: "Wir müssen dankbar sein, wenn wir unser Leben und unsere Gesundheit noch haben. Und hoffen, dass wir beides noch lange behalten." Früher habe er viel Angst um sich selbst gehabt. Diese Angst sei heute komplett verschwunden: "Ich mache mir Sorgen um meine Kinder, aber ich habe keine Angst. Meine größte Angst ist heute die Angst der anderen."

Was er damit meint? Eine Angst, die viele kennen dürften: "Ich meine dieses permanente Misstrauen der Welt gegenüber. Viele glauben ja, dass wir nur noch von Irren umgeben sind und Leuten, die einem etwas Böses wollen. Dies führt zur totalen Entsolidarisierung und Vereinzelung in unserer Gesellschaft."

Stadlober plädiert stattdessen für mehr Vertrauen in das Leben und in andere Menschen. Neben den "potenziellen Gefahren um uns herum" gebe es schließlich auch "Chancen": "Nicht jeder Mensch, der uns begegnet, ist ein potenzieller Störfaktor oder Gefahrenherd. Es soll ja sogar vorkommen, dass sich Menschen, die sich vorher kaum kannten, ineinander verlieben."