"Nichts davon stimmte": Produzent enthüllt, wie "Titanic" fast zum Millionen-Grab geworden wäre

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Jon Landau und James Cameron
Produzent Jon Landau (links) and Regisseur James Cameron realisierten gemeinsam "Titanic" und weitere Film-Hits wie "Avatar".
2010 Getty Images/Michael Caulfield
"Titanic" (1997)
Eisbergeweise Kasse machte das Studio Twentieth Century Fox mit Leonardo DiCaprio, Kate Winslet und dem kenternden Ozeandampfer.
Twentieth Century Fox

"Gerüchte verbreiteten sich wie ein Lauffeuer": Produzenten-Legende Jon Landau beschreibt in seinen posthum erscheinenden Memoiren, dass "Titanic" um ein Haar als Mega-Flop in die Kino-Geschichte eingegangen wäre.

Elf Oscars, 1,8 Milliarden US-Dollar Einspielergebnis weltweit: "Titanic" ist der große Kino-Blockbuster der 90er-Jahre. Das Eisberg-Drama, das Kate Winslet und Leonardo DiCaprio zu Superstars machte, kam 1997 in die Kinos und stand zwölf Jahre lang auf Platz 1 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten.

Dabei stand das ehrgeizige Projekt von Regisseur James Cameron im Verdacht, als einer der größten Flops aller Zeiten in die Film-Geschichte einzugehen. Wie panisch die Stimmung in Hollywood vor der Veröffentlichung war, enthüllt der 2024 verstorbene "Titanic"-Produzent Jon Landau in seinen posthum erscheinenden Memoiren.

Das Portal "The Hollywood Reporter" veröffentlichte jetzt einen exklusiven Vorabauszug aus dem am 4. November veröffentlichten Buch "The Bigger Picture". Darin schildert Landau die quälende Zeit nach dem Ende der Dreharbeiten. "Wir verbrachten viele Monate mit der Postproduktion. Ganze Handlungsstränge und Szenen, die wir mit großer Sorgfalt gedreht hatten, fielen beim Zusammensetzen des Films weg", schreibt der Produzent. "Währenddessen machte die Presse weiter Druck. Reporter drangen ein und schmeichelten sich ein, auf der Suche nach Sensationsmeldungen. Gerüchte verbreiteten sich wie ein Lauffeuer."

Jon Landau: "Nichts davon stimmte, aber Gerüchte entwickeln ein Eigenleben"

Auf 150 Millionen US-Dollar waren die Produktionskosten ursprünglich veranschlagt worden. Am Ende kostete der Film die beteiligten Produktionsfirmen Paramount Pictures und 20th Century Fox rund 200 Millionen US-Dollar - eine für die damalige Zeit astronomische Summe. Entsprechend groß war die Skepsis, wie Landau schreibt: "Sie verglichen 'Titanic', dessen Kinostart noch Monate entfernt war, mit 'Ishtar', 'Waterworld' und 'Cleopatra', den berüchtigtsten Flops der Hollywood-Geschichte." Man habe jedoch Großes erreichen wollen und dafür alles riskiert: "den Ruf, die Karriere, den Lebensunterhalt".

Bei den immer panischer werdenden Filmstudios sei unterstellt worden, der Film sei zu lang und die Effekte würden nicht funktionieren. "Sie sagten, die schauspielerischen Leistungen seien schwach. Nichts davon stimmte, aber Gerüchte entwickeln ein Eigenleben", erinnert sich Landau. Es habe die Gefahr bestanden, dass die Wahrnehmung zur Realität werde: "Am Ende jagt man Phantomen hinterher, was tödlich sein kann."

Dann aber habe er Fox-Chef Rupert Murdoch "in den dunkelsten Tagen der Postproduktion im Flur des Studios" getroffen. Bei der anschließenden Unterhaltung habe der Medien-Tycoon die Flop-Prognosen gelassen kommentiert: "Ich warte, bis ich den Film gesehen habe, dann sage ich Ihnen Bescheid." Nach einer Vorführung vor Test-Publikum waren die Zweifel dann ausgeräumt. Der Rest ist Kino-Geschichte.