Heimlicher "Tatort"-Star ist tot: Er war in fast jeder Sendung zu sehen

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Heimlicher "Tatort"-Star tot: Horst Lettenmayer war in fast jeder Sendung zu sehen
Seine Augen werden weiterleben: Horst Lettenmayer ist tot (Archivbild)
Heimlicher "Tatort"-Star tot: Horst Lettenmayer war in fast jeder Sendung zu sehen
picture alliance / dpa

Nur wenige kennen seinen Namen, jedoch fast jeder seine Augen: Horst Lettenmayer, dessen Augen und Beine seit mehr als 50 Jahren im Vorspann der "Tatort"-Krimis erscheinen, ist verstorben.

Horst Lettenmayer ist seit nahezu 54 Jahren im Vorspann des "Tatorts" zu sehen - nun haben sich seine Augen für immer geschlossen. Lettenmayer, dessen Augen und Beine seit mehr als 50 Jahren im Vorspann der "Tatort"-Krimis erscheinen, starb bereits am 20. Juli, wie seine Tochter Julia-Alina Lettenmayer der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte. Er wurde am 31. Juli auf dem Münchner Nordfriedhof beigesetzt - dies wäre sein 83. Geburtstag gewesen. Zunächst berichtete die Münchner "Abendzeitung" darüber.

Mit wenigen Ausnahmen starrt der frühere Schauspieler und Leuchtenproduzent Lettenmayer seit Beginn der "Tatort"-Serie immer sonntags um 20.15 Uhr durch einen Schlitz in die deutschen Wohnzimmer, ein weißes Fadenkreuz umschließt seine linke Iris. Dann sind seine Beine im Bild zu sehen, die zur dramatischen Musik von Klaus Doldinger über glänzenden Asphalt davonrennen.

"Tatort-Auge" Horst Lettenmayer ist tot - einmalig 400 Mark für die Aufnahmen

Für seinen Auftritt erhielt Lettenmayer damals einmalig 400 D-Mark - ohne zu wissen, dass die Aufnahmen Kultstatus erlangen und jahrzehntelang verwendet würden.Den auch öffentlich gezeigten Ärger darüber habe er überwunden und sich ganz auf seine Leuchtenfirma konzentriert, erzählte seine Tochter nun. "Egal, was er gemacht hat, das waren immer 1000 Prozent, da gab es nichts Halbes - selbst wenn er nur Marmelade eingekocht hat."

Auch am Tage seines Todes habe er noch wie gewohnt in der Firma gearbeitet, deren Geschäftsführung die 32-Jährige bereits übernommen hat - bislang jedoch immer noch mit ihrem aktiven Vater als Inhaber an der Seite. An seinem Todestag habe er sich aber unwohl gefühlt und sei gegen Mittag nach Hause gefahren, berichtete Julia Lettenmayer.

Als er dort nicht mehr ans Telefon ging, sei sie hingefahren und habe ihn leblos in seinem Bett gefunden.

"Immer gut gelebt, mit viel Rauchen und Rotwein hier und da"

"Er hat immer gut gelebt, mit viel Rauchen und Rotwein hier und da, er hat einfach sein Leben genossen - und so hat er sich das immer gewünscht", betonte sie. Als junger Mann hatte sich Lettenmayer eher schlecht als recht als Schauspieler durchgeschlagen.

1970 wird der erste "Tatort" produziert, der Bayerische Rundfunk kümmert sich um den Vorspann der für die ARD geplanten Krimi-Reihe. Lettenmayers Augen werden im Studio abgefilmt, auf dem Flughafen München-Riem läuft er flüchtend vor der Kamera weg - schon ist der Tagesjob erledigt. "Es gab keinen Vertrag, nichts", sagt Lettenmayer vor einigen Jahren im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Nicht nur er sei der Gelackmeierte gewesen, sondern auch die Firma, die den Vorspann produzierte - niemand hätte gedacht, dass die Reihe derart erfolgreich und der Vorspann über Jahrzehnte hinweg unverändert laufen werde.

Leuchtenfirma statt Rampenlicht

Lettenmayer selbst durfte als Trost später in einem "Tatort" mitspielen. 1989 mimte er in der Schimanski-Folge "Der Pott" einen Gewerkschaftsfunktionär, der die Kasse unterschlug.

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Sein Gastspiel war recht kurz, er endete tot in einer Lore. Und auch ansonsten zündete seine Schauspielkarriere nicht recht, weshalb sich der diplomierte Elektrotechniker auf seine Leuchtenfirma konzentrierte.

"Er hatte durch Zufall den Auftrag zum Entwickeln einer Bilderleuchte bekommen, und das Patent auf die Leuchte war gleich ein Burner", schilderte seine Tochter. "Und dann ging das so weiter."

Als Beamter geht man normalerweise mit Mitte 60 in den Ruhestand, vielleicht sogar früher. Miroslav Nemec aber ist auch mit 70 "Tatort"-Kommissar - zumindest noch für eine Weile. Andreas Maria Schwaiger hat in vielen Krimis und Arztserien mitgespielt - darunter auch "Tatort". Im wahren Leben ist er begeisterter Tüftler. Große Konzerne haben seine Erfindung, die Kollisionen bremsen soll, im Einsatz.

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.

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