Seit einigen Wochen kommt es immer häufiger vor, dass bestimmte Produkte in den Supermärkten zu Mangelware werden. Einige Händler ziehen daraus bereits Konsequenzen und rationieren manche Lebensmittel.
Es ist noch gar nicht lange her, da standen viele Kunden von Lidl, Aldi und Co. erstmals vor leeren Regalen. Damals - zu Beginn der Corona-Pandemie - war Toilettenpapier begehrt bei Kund*innen. Jetzt ist vor allem Speiseöl vielerorts knapp geworden, aber auch Mehl ist in manchen Märkten bereits Mangelware. Grund dafür ist der Krieg in der Ukraine. Die Verknappung bestimmter Lebensmittel könnte aber noch weitergehen. Droht bald das nächste Produkt aus den Regalen zu verschwinden? Hier findest du einen Überblick über alle Produkte, die gerade knapp werden.
Rohstoff-Markt total leergefegt: Droht uns in Deutschland eine Senf-Knappheit?
In Deutschland könnte ab dem Herbst Senf knapp werden. Fast 80 Prozent der hierzulande importierten Senfsaaten kämen laut dem Lebensmittelverband Kulinaria aus Russland und der Ukraine, schon jetzt habe man festgestellt, dass der Rohstoff knapp werde, sagte der Hauptgeschäftsführer von Kulinaria, Markus Weck, der Zeitung "Welt". In den kommenden Wochen und Monaten werde sich diese Verknappung weiter verschärfen, fürchtet er.
Hinter Russland und der Ukraine ist Kanada der nächstgrößte Exporteur von Senfkörnern. Der große Senffabrikant Händlmaier nimmt laut Medienberichten ebenfalls Stellung zur aktuellen Situation: "Wir haben per Luftfracht noch kurzfristig kanadische Senfkörner bekommen, allerdings zu den höchsten Preisen, die wir je für Rohware bezahlt haben." Aber auch das sei mittlerweile schwierig. "Aktuell gibt es auf dem Weltmarkt keine Senfkörner mehr zu kaufen." Händlmaier stelle daher die ersten Maschinen ab und reduziere die Produktion. So könne man die Lieferung laut Hersteller voraussichtlich bis August sicherstellen. Aber dann? Dann müssen wir unsere Bratwurst vermutlich ohne Senf genießen.
Nach Angaben des Lebensmittelverbands Kulinaria wurden in Deutschland im Jahr 2020 insgesamt 38.320 Tonnen Senfkörner importiert, davon 51,9 Prozent aus Russland, 27,6 Prozent aus der Ukraine und 10,2 Prozent aus Kanada. Vier Prozent der Senfkörner stammten aus Estland und 6,4 Prozent aus sonstigen Staaten. Produziert wurden hierzulande knapp 81.000 Tonnen Senf im Wert von rund 167 Millionen Euro; der Pro-Kopf-Verbrauch lag bei 805 Gramm. Jetzt wird es eng für die Produktion: "Es ist mit akuten Rohstoffengpässen und Lieferausfällen zu rechnen, die nicht ohne Weiteres aufgefangen werden können", sagt Stefan Durach, Präsident von Kulinaria Deutschland, zur derzeitigen Situation.
Aldi, Lidl, Netto und Co.: Bundesverband appelliert eindringlich an Kunden
Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) hat bereits an die Vernunft der Menschen in Deutschland appelliert und darum gebeten, Hamsterkäufe zu unterlassen. Es gebe dafür im Moment keinerlei Anlass. Unüberlegte Käufe in großen Mengen würden die Verknappung von bestimmten Lebensmitteln letztendlich nur beschleunigen.
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