Münchner Polizisten durchsuchten einen Mann, der in der Öffentlichkeit einen Joint konsumierte, und zerstörten seine Drogen. Zu Unrecht.
Am Münchner Isarufer saß Christoph N. am 11. Mai, um einen Joint zu rauchen. Das Hanf war ihm aus medizinischen Gründen verschrieben worden. Eine Zivilstreife umstellte ihn und zerstörte das Cannabis. Dies berichtete die Bild-Zeitung im Dezember. Der deutsche Hanfverband zitiert Christoph N.: "Der Polizeiausbilder ignorierte mein mitgeführtes Betäubungsmittelrezept, beleidigte mich als Junkie und ließ mich und anwesende Unbeteiligte durchsuchen".
Das Rezept erlaubt Christoph N. den öffentlichen Konsum des Cannabis. Erst im Nachhinein beschwerte er sich bei der Dienstaufsicht. Mit Erfolg: Die Polizei muss ihm die Kosten für den Joint in Höhe von 6.60 Euro erstatten.
"Ich wollte nicht akzeptieren, dass Patienten zum Kollateralschaden einer ohnehin verfassungsrechtlich fragwürdigen Jagd auf Cannabiskonsumentinnen werden und sich entweder entsprechend dem Wunsch einiger Beamten dauerhaft in Ihren Wohnungen verstecken oder regelmäßige körperliche Durchsuchungen über sich ergehen lassen müssen." erklärt Christoph N. laut dem deutschen Hanfverband.
Das Polizeipräsidium München teilte mit, die Angelegenheit sei wegen des Verdachts auf Beleidigung durch Polizeibeamte an das LKA Bayern übergeben worden. Man gehe aber davon aus, dass sich ein solcher Vorfall durch den Polizeibeamten auch ohne eine Bestrafung nicht wiederholen werde. Das Verfahren gegen den Beamten wurde wegen Geringfügigkeit eingestellt.