Schnurrt beim Kuscheln auf der Couch ganz lieb, fällt aber gerne mal Besucher an: Katzen können sich merkwürdig und widersprüchlich verhalten. Doch was ist normal - und was fällt aus der Reihe?
Fast alle Hauskatzen sind neugierig auf Neues - fast keine markiert ständig Möbel oder Hosenbeine. Das zumindest ergibt die Auswertung Hunderter von spanischen Katzenbesitzern ausgefüllter Fragebögen.
Die meisten Miezen (81 Prozent) schnurren demnach meistens oder immer, wenn sie gestreichelt werden, wie es im Fachjournal «Journal of Veterinary Behavior» heißt. Fast ebenso viele miauen, wenn sie raus oder in einen anderen Raum wollen. Und, Katzenfans mag es kaum verwundern: Nur knapp 70 Prozent der Tiere reagieren fast immer oder immer, wenn sie gerufen werden.
Ziel der Studie war herauszufinden, welche Faktoren das Verhalten einer Katze beeinflussen. Neben der Rasse sowie Herkunft und Alter bei der Anschaffung sind das demnach unter anderem die allein verbrachte Zeit, das Vorhandensein anderer Haustiere und die Vorerfahrung des jeweiligen Halters.
Was droht mir mit einer Katze im Haus?
Besitzer könnten anhand der erhaltenen Daten feststellen, wie normal das Verhalten der eigenen Katze verglichen mit Tieren mit ähnlichen Grundvoraussetzungen ist, so die Forscher. Menschen mit Katzenwunsch wiederum könnten die Ergebnisse helfen zu verstehen, wie es sei, eine solches Tier im Haus zu haben.
Die Hauskatze (Felis silvestris catus) ist eine der weltweit beliebtesten Haustierarten. In der EU haben rund 90 Millionen Haushalte (46 Prozent) mindestens ein Haustier, Katzen sind das häufigste, wie es in der Studie heißt.
Oft Abgabe wegen Verhaltensproblemen
Zugleich aber würden allein in den USA jährlich mehr als drei Millionen Katzen in Tierheime gegeben. Und zumindest für Spanien sei bekannt, dass Verhaltensprobleme die Liste der Gründe für eine Abgabe anführen. Studien hätten gezeigt, dass solche Probleme bei Hauskatzen generell recht häufig vorkommen - Katzenbesitzer suchten aber weniger oft Rat bei Experten als Hundebesitzer.
Das Team um David Menor-Campos von der Universität Córdoba (Spanien) nutzte als Erhebungsinstrument «Fe-BARQ», einen Fragebogen mit 100 Punkten zur Beurteilung von Katzenverhalten. Er kann von Katzenbesitzern genutzt werden, um das Verhalten ihres Tieres besser einschätzen zu können. Angegeben wird auf einer 5er-Skala jeweils, wie häufig - von «nie» bis «immer» - ein bestimmtes Verhalten in den zurückliegenden Monaten auftrat.