2023 ist vorbei, 2024 steht an: Doch ausgelassene Vorfreude kommt kaum auf. Furcht vor Krawallen in Berlin und Terroralarm für den Kölner Dom bestimmen die Debatte vor der Silvesternacht.
Das neue Jahr 2024 wird in der Nacht zum Montag von Milliarden Menschen willkommen geheißen. In Deutschland trübte die Furcht vor Ausschreitungen die Vorfreude auf den Jahreswechsel - insbesondere in Berlin. In Köln will die Polizei nach dem Terroralarm für den Dom das weltberühmte Kirchengebäude in der Silvesternacht streng absichern. In den deutschen Hochwassergebieten ist die Lage angespannt, betroffen sind etwa Teile Niedersachsens und Sachsen-Anhalts Süden.
Ärzte, Tierschutz- und Umweltverbände hatten erneut ein Böllerverbot gefordert, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte der «Bild am Sonntag», er hielte ein generelles Verbot der Knallerei für unverhältnismäßig. «Persönlich bin ich wegen unserer Hunde kein großer Fan davon, aber letztlich soll das jeder selbst entscheiden.»
Das Wetter soll am letzten Tag des Jahres windig und feucht werden - in den Stunden rund um Mitternacht soll es aber laut Deutschem Wetterdienst meist trocken sein bei Temperaturen bis 7 Grad.
Gaza-Krieg verschärft die Lage
Nach Krawallen beim vergangenen Jahreswechsel steht die Berliner Polizei vor einem ihrer größten Silvestereinsätze. Der Gaza-Krieg nach dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober hat die Rahmenbedingungen noch einmal verschärft.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte im «Tagesspiegel» ein «hartes Durchgreifen» an. Die Sicherheitsbehörden seien äußerst wachsam und hätten die Lage genau im Blick. Niemand wolle sinnlose Gewalt erleben, sagte die SPD-Politikerin. Der Bund unterstütze die Berliner Polizei.
Spätestens seit der Kölner Silvesternacht 2015/16 mit zahlreichen sexuellen Übergriffen auf Frauen auf der Domplatte bestimmt immer wieder eine Sicherheitsdebatte die Tage um Silvester.
Berlin
In Berlin sind 3000 Polizistinnen und Polizisten aus der Hauptstadt und anderen Bundesländern nach Angaben der Polizeipräsidentin Barbara Slowik in der Nacht auf den Straßen. 1000 weitere Beamte sind in 220 Streifenwagen und in den 37 Polizeiwachen im Einsatz. Dazu kommen 500 Bundespolizisten auf den Bahnhöfen. Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen wollen mit insgesamt mehr als 1500 Einsatzkräften aktiv sein. Die Polizei hat drei Brennpunktbereiche definiert, dazu zählt etwa Nord-Neukölln. Zudem gibt es Böllerverbotszonen zum Beispiel am Alexanderplatz und auf einem Teil der Sonnenallee. Das Verbot gilt vom Silvesterabend um 18.00 Uhr bis Neujahr um 6.00 Uhr.