Die Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände des früheren Flughafens Tegel gehört wohl zu den größten bundesweit. Tausende Menschen leben dort. Nun hat es gebrannt.
Beim Brand in einer Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände des früheren Flughafens Tegel ist eine Zelthalle abgebrannt. Mehrere Hundert Menschen konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Verletzt wurde niemand. Dem Betreiber zufolge konnten alle Bewohner, darunter Kinder, die brennende Halle rechtzeitig verlassen. Auch Tiere waren in der Halle.
Zu Beginn des Einsatzes hatte die Berliner Feuerwehr mit vielen Verletzten gerechnet. Tausende Menschen leben in dem Lager in Dutzenden Leichtbauhallen, eine dichte Rauchwolke über dem Gelände im Nordwesten der Hauptstadt war kilometerweit zu sehen.
Das Zelt mit einer Fläche von 1000 Quadratmetern brannte den Angaben nach vollständig ab. Die Feuerwehr könne ausschließen, dass das Feuer auf weitere Zelte übergreife, sagte ein Sprecher. Er sprach von einer «übersichtlichen Lage». Am späteren Nachmittag gab es noch Nachlöscharbeiten. Die Ursache für den Brand war zunächst unklar.
Hallen rechtzeitig evakuiert
Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben um 13.47 Uhr alarmiert worden und mit rund 100 Einsatzkräften ausgerückt. Zunächst hatte die Feuerwehr gemeldet, es solle in drei Zelten brennen. «Wir rechnen mit mehreren Verletzten», sagte der Sprecher. Nach Angaben des Berliner Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) konnten jedoch alle Bewohner die Unterkünfte rechtzeitig verlassen. Persönliche Sachen mussten dabei zurückgelassen werden.
Auf dem ehemaligen Flughafengelände befindet sich noch eine Feuerwache. Deswegen seien Einsatzkräfte sehr schnell vor Ort gewesen und hätten ein Übergreifen des Brandes auf eine benachbarte Halle verhindern können, so Per Kleist, Gesamteinsatzleiter der Feuerwehr.
In dem Wohnzelt, das abgebrannt ist, lebten nach Angaben einer Behördensprecherin 301 Menschen aus der Ukraine. Einige Menschen hätten sich vorsorglich medizinisch untersuchen lassen. Weitere vier Hallen im Umfeld des Brandortes seien rechtzeitig evakuiert worden.
Unterbringung der betroffenen Geflüchteten gesichert
Eine alternative Unterbringung der betroffenen Menschen ist nach Angaben der LAF-Sprecherin sichergestellt. Die für bis zu 7000 Menschen ausgelegte Unterkunft sei aktuell mit etwa 4500 Menschen belegt, sagte sie. Daher sei für die 301 in Sicherheit gebrachten Geflüchteten aus dem fraglichen Zelt in anderen Hallen vor Ort ausreichend Platz. Insgesamt 40 Leichtbauhallen stehen nach den Angaben auf dem Gelände. Mit Inbetriebnahme des Flughafens Berlin-Brandenburg (BER) im Oktober 2020 wurde der Flughafen Tegel geschlossen.