Eine Weihnachtsfeier in Wismar mit rund 550 Teilnehmern musste abgebrochen werden, nachdem mehrere Gäste vermutlich durch K.o.-Tropfen verletzt wurden.
Bei der Asta-Weihnachtsfeier an der Hochschule Wismar sind in der Nacht zu Freitag mehrere Menschen vermutlich durch K.o.-Tropfen verletzt worden. Die Veranstaltung mit etwa 550 Teilnehmern wurde am frühen Morgen abgebrochen.
Der erste Notruf kam nach Angaben der Polizei um 23.20 Uhr, als zwei Frauen bereits durch Rettungskräfte betreut und anschließend ins Krankenhaus gebracht wurden. Gegen 00.30 Uhr wurde die Polizei dann erneut zur Hochschule gerufen. Ein junger Mann vor Ort gab an, von einer ihm nicht bekannten männlichen Person zu einem Glas Cola eingeladen worden zu sein. Der Geschädigte trank , kurz darauf wurde dem 21-Jährigen schwindelig und er musste sich übergeben. Im Verlauf der Befragungen durch die Polizeibeamten wurden zwei weitere junge Frauen festgestellt, die offensichtlich unter dem Einfluss verabreichter K.o.-Tropfen standen. Ein herbeigerufener Rettungswagen brachte die beiden Frauen ebenfalls ins Klinikum.
Die Polizei ging am Freitag Hinweisen auf einen Mann nach, der auf der Weihnachtsfeier Getränke verteilt habe, sagte ein Sprecher der Polizei. Erste Ermittlungen deuteten demnach auf einen Einzeltäter.
Weitere Geschädigte und Zeugen sind angehalten, sich im Polizeihauptrevier Wismar unter 03841/2030, bei der Internetwache unter www.polizei.mvnet.de oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
Waren es tatsächlich K.o.-Tropfen?
Ob es sich tatsächlich um K.o.-Tropfen handelt, wird die Auswertung der Blut- und Urinproben der Geschädigten ergeben. Es könne allerdings eine Woche dauern, bis die Ergebnisse vorlägen. Die Ermittler konzentrieren sich dem Sprecher zufolge vor allem auf Zeugenaussagen. Die Ermittler prüften auch Fotos, die auf der Feier aufgenommen wurden.
Hochschulrektor: "Gemeine, hinterhältige Tat"
Der Hochschulrektor Bodo Wiegand-Hoffmeister bezeichnete den Vorfall als eine "gemeine, hinterhältige und schwerwiegende Tat". Er hoffe, dass die Studenten bald wieder wohlauf sind und die Polizei bei der Aufklärung schnell voran kommt, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
K.o.-Tropfen enthalten oft Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB). Sie wirkt in höheren Dosen einschläfernd und muskelentspannend, kann aber zudem Übelkeit, Bewusstseinsstörungen und Gedächtnislücken verursachen. dpa/ak