Ein Job reicht nicht mehr aus: Mehrbeschäftigung in Deutschland steigt seit 2004

1 Min
Für 3,26 Millionen Deutsche ist ein Job nicht genug. Oft liegt es am Geld, dass sie einen zweiten Job brauchen. Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Für 3,26 Millionen Deutsche ist ein Job nicht genug. Oft liegt es am Geld, dass sie einen zweiten Job brauchen.  Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Mehr als einen Job haben. In Deutschland trifft dieser Satz auf immer mehr Beschäftigte zu. Die Mehrbeschäftigung steigt seit mittlerweile 14 Jahre an.

Die Zahl der Menschen mit mehreren Jobs steigt immer weiter an. 2016 gab es bundesweit 3,13 Millionen Mehrfachbeschäftigte, im vergangenen Jahr waren es 3,26 Millionen. Das geht aus der Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor, wie die "Passauer Neuen Presse" (Samstag) berichtete.

Die Tendenz zu mehreren Jobs setzt sich seit Jahren fort. 2004 waren erst 1,86 Millionen Menschen mit mindestens zwei Stellen registriert, das waren 1,4 Millionen Multi-Jobber weniger als im vergangenen Jahr.


Einkommen aus einem Job reicht nicht mehr aus


Insgesamt 2,73 Millionen Mehrfachbeschäftigte gehen neben einer sozialversicherungspflichtigen Stelle mindestens einer zusätzlichen geringfügigen Beschäftigung nach. Zweithäufigste Kombination sind zwei sozialversicherungspflichtige Jobs.

"Für immer mehr Beschäftigte reicht das Einkommen aus einem Job nicht mehr aus", sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann, der Zeitung. "Der überwiegende Teil dürfte aus purer finanzieller Not mehr als einen Job haben und nicht freiwillig." Notwendig sei eine Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro die Stunde.