"Der Postillon" narrt User mit Pofalla-Meldung

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Stefan Sichermann, Gründer der Internet-Satire-Tageszeitung "Postillon" hat es wieder geschafft: Mit der Behauptung, er habe den möglichen Wechsel von Ronald Pofalla zur Bahn als Erster gemeldet, hat der Satiriker viele Internetnutzer an der Nase herumgeführt. Foto: Daniel Karmann/dpa
Stefan Sichermann, Gründer der Internet-Satire-Tageszeitung "Postillon" hat es wieder geschafft: Mit der Behauptung, er habe den möglichen Wechsel von Ronald Pofalla zur Bahn als Erster gemeldet, hat der Satiriker viele Internetnutzer an der Nase herumgeführt. Foto: Daniel Karmann/dpa

"Der Postillon" hat's wieder geschafft: Ein Politiker, der in die Wirtschaft wechselt, eine vordatierte Meldung - und fertig ist die Verwirrung im Netz. Der Satire-Blog aus Fürth führt die User mit einer "Exklusiv"-Meldung über Ronald Pofallas Bahn-Job hinters Licht.

Der Anfang einer großen Verwirrung: Am Donnerstag, 2. Januar, meldet die Saarbrücker Zeitung, dass Ronald Pofalla, Ex-Kanzleramtsminister, in den Vorstand der Bahn wechselt. Eine Knallermeldung, hat Pofalla doch nach seinem Abschied aus der Politik zunächst von einer Auszeit gesprochen.

Und nun soll er doch so schnell wieder einen neuen, besser bezahlten Job haben? Andere Medien wie Spiegel Online und die Presseagenturen afp und dpa berichten nun. Alles geht seinen normalen Gang.


Bis dann "der Postillon", der sich kurzzeitig passend in "der Pofalla" umbenennt, eine "Exklusiv"-Meldung auf seiner Seite platziert: "Ex-Kanzleramtsminister Ronald Pofalla wechselt in den Vorstand der Deutschen Bahn", nichts Neues, oder doch?

Was die Netzgemeinde verwirrt: Die Meldung ist auf Mittwoch, 1. Januar, datiert. Der Anfang des Artikels liest sich dann auch so: "Wie der Postillon am Mittwochmorgen erfuhr..." Mittwochmorgen? War die Sache mit Pofallas neuem Job etwa wieder ein genialer Coup des Satire-Blogs aus Fürth?

Sind die Medien erneut reingefallen? Das dachten viele im Netz (siehe unten). Denn bereits bei der Berichterstattung über den "Blitzermarathon" in Bayern hat sich Radio Energy Nürnberg mit einer Anfrage beim Postillon blamiert.

Die Schelte fiel im Fall von Ronald Pofalla für die Medien dann auch entsprechend aus. Doch: Diesmal waren es nicht die Medien, die User selbst sind auf den Gag mit der vordatierten Meldung reingefallen. Andere klären darüber auf. Und ein Blick auf die Facebookseite des Postillon verrät: Die Meldung ist nicht so alt wie manch einer denken mag.

Das Beruhigende für alle User, die auf die Satire reingefallen sind: Erwischen wird es irgendwann jeden mindestens ein Mal.