Wilde Verfolgungsjagd über A4: Flüchtiger rast in Streifenwagen - und versucht schwerverletzt weiter zu fliehen

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Nach einem Tankbetrug am Kirchheimer Dreieck zeigte er den Polizisten den Mittelfinger und gab Gas. Fast 100 Kilometer entkam er den Polizisten immer wieder - dann krachte er 32-Jährige in einen Streifenwagen. Symbolbild:pixabay/Tobias-Steinert
Nach einem Tankbetrug am Kirchheimer Dreieck zeigte er den Polizisten den Mittelfinger und gab Gas. Fast 100 Kilometer entkam er den Polizisten immer wieder - dann  krachte er 32-Jährige in einen Streifenwagen. Symbolbild:pixabay/Tobias-Steinert

Nach einem Tankbetrug am Kirchheimer Dreieck zeigte er den Polizisten den Mittelfinger und gab Gas. Fast 100 Kilometer entkam er den Polizisten immer wieder - dann krachte er 32-Jährige in einen Streifenwagen.

Ein schlimmes Ende nahm eine Verfolgungsjagd durch Hessen und Thüringen am Mittwoch gegen 12.30 Uhr. Der Flüchtige rammte einen Polizeiwagen. Er selbst wurde schwer, drei Polizisten leicht verletzt.

Die Verfolgungsjagd begann mit einem Tankbetrug an der Autobahnraststätte Kirchheim: Die angestellten der Tankstelle alarmierten die Autobahnpolizei Bad Hersfeld. Einer günstig positionierten Funkstreife gelang es wenig später das Fahrzeug des Tankbetrügers, einen VW Polo mit Mainzer Kennzeichen, an der BAB 4 in Fahrtrichtung Thüringen aufzunehmen und zu verfolgen.


Mann zeigt Polizisten Mittelfinger und rast davon


Der Fahrer missachtete jedoch konsequent alle Anhaltezeichen der Polizei, zeigte den Beamten durch die geöffnete Scheibe den gestreckten Mittelfinger und setzte seine Fahrt mit hoher Geschwindigkeit fort. Dabei fuhr er bis zu 180 Km/h schnell, Geschwindigkeitsbeschränkungen ließ er außer Acht, überholte andere Fahrzeuge rechts wie links und benutzte dazu auch die Standspur.

 


Zwischenzeitlich wurde ein weiterer Streifenwagen der Autobahnpolizei Bad Hersfeld in die Verfolgung mit einbezogen und auch die Thüringer Kollegen beteiligten sich mit insgesamt sechs Polizeifahrzeugen.

 

 


Flüchtiger kracht in Polizeiwagen und will schwerverletzt weiterfliehen


Nach etwa 80 Kilometern, davon etwa 40 KM in Thüringen, fuhr der Flüchtende schließlich mit hoher Geschwindigkeit auf einen voraus fahrenden Thüringer Streifenwagen auf. Der Polo schleuderte danach gegen den verfolgenden BMW der Bad Hersfelder Kollegen, kam nach rechts von der Fahrbahn ab, prallte in die Schutzplanke und kam schließlich auf dem Standstreifen zum Stillstand.

Der Fahrer versuchte trotz seiner schweren und blutenden Verletzungen zu flüchten, konnte aber noch an seinem Fahrzeug festgenommen werden.

 

 


Flucht vor Polizei - Auto gestohlen


Bei den anschließenden polizeilichen Maßnahmen stellte sich heraus, dass der 32-jährige gebürtige Thüringer derzeit ohne festen Wohnsitz ist. Außerdem hat er keinen Führerschein und stand unter Drogeneinfluss. Darüber hinaus war er mit deutlich über einem Promille Alkohol im Blut unterwegs, die Fahrzeugschlüssel und den Polo hatte er sich ohne Berechtigung der Fahrzeughalterin aus Mainz "ausgeliehen".

Die beiden Polizeibeamten in dem Streifenwagen auf den er aufgefahren war, sowie der Beifahrer des Polizei-BMW mit dem er zusammengeprallt war, mussten sich in ärztliche Behandlung begeben und ihren Dienst beenden. An den beschädigten drei Fahrzeugen und der Leitplanke entstand Sachschaden in Höhe von insgesamt etwa 40.000 Euro. Der VW-Polo (3.000) und der Streifenwagen der Thüringer Polizei (30.000) waren dabei Totalschäden.

 

 

 


Ohne Führerschein und unter Drogen


Der 32-jährige polizeibekannte Fahrer wurde festgenommen und zunächst in ein Krankenhaus eingeliefert. Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen Tankbetrugs, des unbefugten Gebrauchs eines Kraftfahrzeugs, Fahren ohne Führerschein sowie unter Alkohol- und Drogeneinfluss wurden eingeleitet. Aufgrund der geringen Verkehrsdichte auf der Autobahn während der Verfolgungsfahrt, konnten schlimmere Ausmaße, insbesondere die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer verhindert werden.