Im Teutoburger Wald wurde im Februar eine Speicherkarte mit Hinweisen auf sexuellen Missbrauch sowie Kinderpornografie gefunden. Der Tatverdächtige muss sich jetzt vor Gericht verantworten. Symbolfoto: pixabay.com/Free-Photos
Schwerer sexueller Missbrauch mit ungewöhnlicher Vorgeschichte: Im Teutoburger Wald wurde eine Speicherkarte gefunden. Darauf befinden sich Hinweise auf schwere Straftaten. Jetzt beginnt der Prozess gegen eine 57-Jährigen.
Das Amtsgericht in Bielefeld verhandelt am Donnerstag (17. Oktober 2019) einen Fall von sexuellem Missbrauch an Kindern - mit einer ungewöhnlichen Vorgeschichte. Der Angeklagte hatte die Hinweise auf die Taten unfreiwillig selbst geliefert, weil der 57-Jährige eine Tasche mit einer Speicherkarte in Halle im Teutoburger Wald verloren hatte.
Dieser Verlust im Februar 2019 löste eine Kette von Ermittlungen aus, die im Mai in einer Öffentlichkeitsfahndung der Polizei endete. Zuvor war die Tasche beim Fundbüro von einem Wanderer abgegeben worden. Als sich lange niemand meldete, untersuchten die Beamten den Inhalt der Speicherkarten, weil sie hofften, einen Hinweis auf den Besitzer zu finden. Aber sie fanden nicht nur ein Foto eines Mannes auf einem E-Bike, sondern auch Hinweise auf schwere Straftaten.
Sexueller Missbrauch mit GoPro gefilmt
Bei der Auswertung wurde festgestellt, dass auf der Karte von dem zunächst unbekannten Tatverdächtigen mit einer GoPro selbst erstellte Filme gespeichert sind. Darauf ist auf einem Teil der Filme der Mann zu erkennen. Darüber hinaus gibt es Filmsequenzen, auf denen ein sexueller Missbrauch gefilmt wurde.
Daraufhin startete die Polizei des Kreises Gütersloh Anfang Mai eine Öffentlichkeitsfahndung mithilfe des Fotos des damals Tatverdächtigen. Wenige Stunden später gab es die ersten Hinweise auf die Identität des Mannes.