Die krachende Niederlage im Frankenderby gegen den FCN war offenbar zu viel für die Verantwortlichen der SpVgg Greuther Fürth. Trainer Alexander Zorninger und Sportdirektor Tachid Azzouzi müssen gehen.
Die deutliche Heimpleite gegen den 1. FC Nürnberg im Frankenderby am vergangenen Sonntag hat personelle Folgen für die SpVgg Greuther Fürth. Der Zweitligist aus Franken trennt sich mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Alexander Zorninger und Sportdirektor Rachid Azzouzi. Daneben muss auch Trainer-Assistent Jurek Rohrberg das Kleeblatt verlassen, teilte der Verein mit.
Trotz der krachenden Derby-Niederlage ist dieser radikale Schritt eine Überraschung. Die SpVgg ist recht stark in die Zweitliga-Saison gestartet, lag nach vier Spieltagen noch auf Tabellenplatz 3. Die jüngsten Ergebnisse waren nicht zufriedenstellend, fünf Pflichtspiele wartet das Kleeblatt jetzt auf einen Sieg. In der Tabelle steht man mit Platz 12 aber noch ordentlich da.
SpVgg Greuther Fürth trennt sich nach FCN-Klatsche offenbar von Zorninger und Azzouzi
Mit einer kämpferischen Einstellung hatte Zorniger zuletzt noch auf das bevorstehende Duell gegen Schalke 04 geblickt. "Da kannst du dich nicht verpissen. Da kannst du dich nicht wegducken. Ich bin sicher, dass das den Jungs klar ist", sagte der Coach nach der Niederlage gegen Nürnberg. Ebenso betonte Sportchef Azzouzi, dass die Lage "schwierig" sei, jedoch das Team jetzt enger zusammenrücken sollte. Vor allem mit einer Entlassung Azzouzis hatten wohl nur die wenigsten gerechnet.
Die genauen Hintergründe, die zur Doppel-Entlassung führten, sind derzeit noch unklar. Es könnte allerdings laut Bild sein, dass Azzouzi seinen Trainer Zorniger nicht entlassen wollte und daher sein eigenes Schicksal mit dem des Trainers verknüpfte.
In seiner aktiven Zeit bestritt Azzouzi stolze 180 Pflichtspiele für die Fürther. Nach dem Ende seiner Spielerkarriere arbeitete er sich kontinuierlich nach oben und übernahm 2008 die sportliche Leitung. Nach Engagements bei St. Pauli (2012 bis 2014) und Düsseldorf (2015 bis 2016) kehrte er im Jahr 2018 in die fränkische Heimat zurück. Sein Vertrag wäre ursprünglich bis 2026 gelaufen. Statt Azzouzi wird nun Holger Schwiewagner Geschäftsführer und somit die sportliche Führung der Kleeblätter übernehmen.
Wer auf Alexander Zorninger folgt
Für Zorninger soll nun der bisherige Cheftrainer der U23, Leo Haas, interimsweise bis zur Winterpause mit seinem Co-Trainer Julian Kolbeck auf der Trainerbank Platz nehmen. Der sportliche Leiter der Kleeblatt-Akademie, Stephan Fürstner, übernimmt bis zum Winter die sportliche Führung der Profimannschaft.
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