Der neue BVB macht das Rennen um die Meisterschaft wieder spannend

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Allein für André Schürrle (links) und Mario Götze gab der BVB über 50 Millionen Euro aus. Foto: Antonio Lacerda/EPA
Allein für André Schürrle (links) und Mario Götze gab der BVB über 50 Millionen Euro aus. Foto: Antonio Lacerda/EPA

Mit den Weltmeistern Schürrle und Götze bläst der runderneuerte BVB zur Attacke auf den FC Bayern. Das verspricht Spannung im Kampf um den Meistertitel.

Der Kampf um die deutsche Fußball-Meisterschaft 2017 wird spannend! Zumindest spannender als in den letzten vier Jahren, in denen Rekordmeister FC Bayern München die Bundesliga nach Belieben dominierte und jeweils souverän die Meisterschale nach München holte - 2016 und 2015 mit zehn Punkten Vorsprung, 2014 mit 19 Punkten, 2013 mit 25 (!) Punkten.

Die neue Hoffnung ist schwarz-gelb!

Die neue Spannung hat einen Namen: Borussia Dortmund. Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc haben es - trotz enormem Qualitätsverlust (Hummels, Gündogan, Mchitarjan) - mit einer klugen Transferpolitik geschafft, die BVB-Fans von der Meisterschaft 2017 träumen zu lassen. Und das obwohl Watzke sein Versprechen an die Fans klar gebrochen hat. " Es ist völlig ausgeschlossen, dass alle Drei nächstes Jahr nicht für Borussia Dortmund spielen", hatte der BVB-Boss noch im April diesen Jahres getönt. Und dennoch verließen alle drei Leistungsträger den Vizemeister.

Doch während manch ein Anhänger noch den Ex-Spielern nachtrauerte, bastelten Dortmunds Verantwortliche längst an den nächsten Transfercoups: In den letzten zwei Tagen wurden die Wechsel der beiden Weltmeister und deutschen Nationalspieler André Schürrleund Mario Götze bekannt gegeben. Ein fettes Ausrufezeichen des BVB und eine Kampfansage an Rekordmeister Bayern.

Die laut Watze "alternativlose" Transferpolitik des Vizemeisters, nämlich Europas Top-Talente zu verpflichten, sie hat schon während der Europameisterschaft für anerkennendes Kopfnicken bei Fußballexperten gesorgt. Die Neuzugänge Emre Mor (18) und Raphaël Guerreiro (22) haben ihr Potenzial während des Turniers in Frankreich bereits angedeutet, halb Europa jagte nach Ousmane Dembélé (19) und auch Mikel Merino (20) kommt mit dem Anspruch Stammspieler zu werden nach Dortmund.
Die spektakuläre Rückhol-Aktion des WM-Helden Götze und der Transfer des im Saisonendspurt 2015/16 wieder aufgeblühten Schürrle setzen dem ganzen die Krone auf. Sie machen nicht nur die Abgänge von Gündogan und Mchitarjan vergessen, sondern erhöhen auch noch den Konkurrenzkampf beim BVB, machen Thomas Tuchels Elf variabler und schwerer auszurechnen.

Ist der BVB in der Spitze stärker geworden?

Nein, ist er nicht. Schürrle ist zwar zuzutrauen, Mchitarjan 1:1 zu ersetzen. Sebastian Rode wird die Lücke im zentralen Mittelfeld nicht sofort stopfen und Marc Bartra ist kein neuer Mats Hummels. Und trotzdem ist Borussia Dortmund in der Breite besser aufgestellt als im Vorjahr.

Außerdem ist damit zu rechnen, dass Tuchel in seinem zweiten Dortmund-Jahr noch größere Spuren hinterlässt, die Spieler sein System noch besser verinnerlicht haben und die neue Konkurrenzsituation den arrivierten Kräften im Team einen ordentlichen Schub verleiht. In München dagegen sitzt ein neuer Trainer auf der Bank, der zwar den individuell noch stärker besetzten und deutlich erfahrenen Kader zur Verfügung hat, Mannschaft und Trainer sich aber erst aneinander gewöhnen und aufeinander abstimmen müssen.
Das alles verspricht einen spannenden Kampf um die deutsche Meisterschaft 2017 - womöglich mit dem besseren Ende für die Schwarz-Gelben aus dem Ruhrgebiet. Dann geht mit Sicherheit auch Tuchels Wunsch in Erfüllung, "Mario [Götze] wieder lachen zu sehen".