Lidl überrascht mit Neuerung für Umwelt und Geldbeutel - doch einige Kunden sind angeekelt

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Lidl: 3-Euro-Boxen freuen Kundschaft
Die Nachhaltigkeitsstrategie des Discounters Lidl hat einen erfreulichen Nebeneffekt für seine Kundschaft: Das Unternehmen bietet jetzt 3-Euro-Boxen an.
Lidl: 3-Euro-Boxen freuen Kundschaft
Unsplash.com/Rob Maxwell

Um Nachhaltigkeit zu fördern und den sogenannten "Foodwaste" zu reduzieren, hatte Lidl eine besondere Idee: Der Supermarkt hat 3-Euro-Boxen in seinen Filialen aufgestellt.

Immer weiter steigende Preise und ein knappes Angebot an Produkten machen den Weg zum Supermarkt für viele alles andere als erfreulich. Doch Lidl, der größte Discount-Lebensmittelmarkt Europas, möchte dagegen wirken. Das Unternehmen hat sich ein besonderes Konzept gegen die Lebensmittelverschwendung überlegt, das seiner Kundschaft viel Freude bereiten dürfte.

Denn immer mehr Filialen des Discounters stellen Boxen mit sogenannten "Rette mich"-Tüten auf. Hier können Kund*innen Obst und Gemüse für nur drei Euro pro Tüte abstauben.

Lidl: Nachhaltigkeitsstrategie mit tollem Nebeneffekt

Ausgedacht hat sich Lidl das Konzept nicht unbedingt, um seinen Kunden ein günstigeres Angebot zu unterbreiten, es ist aber ein toller Nebeneffekt der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Denn Lidl hat sich als Ziel gesetzt, bis 2025 seine derzeitigen Lebensmittelabfälle um 30 Prozent zu senken.

Das ist ein Schritt, der bitter nötig ist, denn auch in Deutschland werden jährlich circa 12 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Weltweit liegt der Wert bei 1,3 Milliarden Tonnen. Pro Person betrachtet entspricht das ungefähr einem Drittel des Wocheneinkaufs, der grundlos weggeworfen wird.

Die "Rettertüten" sind allerdings nur eine Maßnahme des Unternehmens, um ihr Ziel in die Tat umzusetzen. Neben straffen Bestellmengen und effizienten Lieferketten unterstützt das Unternehmen außerdem örtliche Tafeln und Biogasanlagen. Mit seiner Strategie ist Lidl Teil des bundesweiten Projektes des Bundesministeriums für Ernährung und Lebensmittel (BMEL) "Zu gut für die Tonne".

Feedback der Lidl-Kundschaft zu den "Rette mich"-Tüten

Viele Kund*innen des Discounters sind sichtlich begeistert von der Idee. Auf der Facebookseite erhält Lidl zahlreiche Anfragen für die Boxen in weiteren Filialen.

Doch es gibt auch ein paar kritische Stimmen. Eine Kundin, die in einer Filiale in Duisburg einkaufen war, musste leider eine negative Erfahrung machen. Sie beschwerte sich, dass es "ekelhaft" aussah und meinte weiter, es war "teilweise verfaulter Salat in Plastiktüte abgepackt". 

Um dem hohen Anspruch der Kundschaft und des Unternehmens selbst gerecht zu werden, hat Lidl daher Frischebeauftragte engagiert, die die Lebensmittel auf ihre Qualität überprüfen sollen.

Kundensensibilisierung soll Lebensmittel retten

Um seine Kundschaft zu sensibilisieren, damit nicht so viele Lebensmittel schon kurz nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum entsorgt werden, hat sich Lidl einen besonderen Aufdruck ausgedacht. Mit dem Spruch "Ich halte oft länger, als man denkt" und den "Ich bin noch gut"-Boxen, die der Discounter seit 2020 aufstellt, will das Unternehmen seine Kund*innen ermutigen, nicht alles sofort wegzuschmeißen.

Mit dem Aufdruck "Ich halte oft länger, als man denkt" unterstützt Lidl außerdem eine Aktion der Kampagne "To good to go", die auch eine Foodsharing-App haben, mit der man verbilligte Lebensmittel aus vielen verschiedenen Supermärkten, Hotels und Restaurants für einen sehr günstigen Preis abholen kann.

Doch nicht nur Lidl setzt vermehrt auf Nachhaltigkeit, sondern auch bei vielen anderen Lebensmittelmärkten wird immer mehr auf Regionalität, Verpackung und Transparenz bei den Herkunftsländern geschaut. Unter anderem auch, weil viele Kund*innen immer bewusster darauf achten.

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