Küchentücher sind praktisch und viele verwenden sie daheim in der Küche. Öko-Test rät in einem Test allerdings von einem Produkt ab: Es enthält einen krebserregenden Schadstoff in hohen Mengen. Hier liest du die Ergebnisse des Küchenrollen-Tests.
- Öko-Test hat 20 Küchenrollen-Marken getestet
- Viele der Küchenrollen beinhalteten Schadstoffe
- Nicht jedes Küchenpapier für Kontakt mit Lebensmitteln geeignet
- Lediglich eine Küchenrolle ist "sehr gut"
- Der Umwelt zuliebe: Recycling-Papier und Tücher aus Stoff
Öko-Test* hat Küchenrollen von 20 Marken getestet und diese gründlich auf Schadstoffe und Herkunft untersucht. Neben einem mit "sehr gut" bewerteten Produkt von Rewe schneiden viele "gut" und "befriedigend" ab. Lediglich ein Produkt fällt durch: "Küchentücher Recycling" von Budni enthält kritische Werte des Schadstoffs Chlorpropanol 3-MCPD, der unter Verdacht steht, krebserregend zu sein. Wir haben die Ergebnisse des Küchenrollen-Tests für dich und verraten dir die Vorteile von Recycling-Küchenrollen.
Küchenrollen im Test: Schädliches Chlorpropanol in 12 Küchenrollen
In zwölf von 20 getesteten Küchenrollen wies das Laborteam die halogenorganische Verbindung Chlorpropanol 3-MCPD nach. Die Internationale Agentur für Krebsforschung schätzt diesen Stoff als "möglicherweise krebserregend für den Menschen" ein - in Tierversuchen schädigt diese Verbindung nachweislich Nieren und Hoden. Das ist also nichts, was du unbedingt an Ihre Lebensmittel lassen solltest. Das 3-MCPD ist ein Produkt, das bei der Spaltung von Kunstharzen entsteht und Papierprodukte stabilisieren soll, vor allem, wenn sie in Kontakt mit Wasser kommen, damit sie sich nicht umgehend auflösen.
In den zwölf Küchenrollen, in denen diese Verbindung entdeckt werden konnte, liegt die Chlorpropanol-Menge allerdings noch unter dem Grenzwert. Lediglich bei einer Rolle - dem Produkt "Küchentücher Recycling" von Budni - konnten Werte festgestellt werden, die als kritisch zu betrachten sind.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist darauf hin, dass alle Produkte, die 3-MCPD oder 2-MCPD und deren Fettsäureester enthalten, unbedingt vermieden werden sollten, da auch das BfR von einer gesundheitsschädigenden Wirkung ausgeht. Besondere Vorsicht ist bei Säuglingen und kleinen Kindern geboten, da sich bei ihnen aufgrund des geringen Körpergewichts das Chlorpropanol schnell in bedenklichen Mengen im Körper anreichert.
Schadstoffe: Darf ich jetzt keine Küchenrolle mehr verwenden?
In den Mengen, die Öko-Test in den Küchenrollen gefunden hat, ist das 3-MCPD wohl eher nicht schädlich, kann also verwendet werden. Die Testenden weisen darauf hin, dass in der Vergangenheit schon häufiger Produkte aus dem Verkehr gezogen wurden, weil sie zu hohe Chlorpropanol-Werte enthielten. Dabei handelte es sich unter anderem um Muffinförmchen oder Strohhalme aus Papier.
Küchenrollen-Alternative: Wiederverwendbare Küchentücher bei Amazon ansehen
Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sollte ein Blatt Küchenpapier, das 24 Stunden in einem Liter kaltem Wasser liegt, maximal 12 Mikrogramm 3-MCPD an das Wasser abgeben. Bei einem 60 Kilogramm schweren Menschen wäre das ein Zehntel des täglichen Grenzwertes - so ist es möglich, 3-MCPD auch aus anderen Quellen aufzunehmen, ohne dass es für den Körper direkt schädlich wirkt.