Seit Donnerstag, dem 19. Juni 2025, gilt für viele deutsche Autofahrer eine neue Vorschrift. Neben der Hauptuntersuchung (HU) müssen Halter von Campingfahrzeugen wie Wohnmobilen und Wohnwagen künftig eine zusätzliche Prüfung absolvieren. Die zwölfmonatige Übergangsfrist ist abgelaufen, und nun müssen Freizeitfahrzeuge mit fest eingebauten Flüssiggasanlagen eine gültige Gasprüfung nach dem technischen Standard DVGW G 607 nachweisen. Alle Informationen dazu findet ihr im Folgenden.
Neue TÜV-Pflicht seit 19. Juni für Camper: Diese Regeln gelten für Wohnmobile, Caravans und Co.
Die Gesetzesänderung betrifft insbesondere Campingfahrzeuge und soll die Sicherheit im Umgang mit Gasinstallationen erhöhen. Die Prüfung wird unabhängig von der regulären Hauptuntersuchung vorgeschrieben. Was konkret bedeutet: Die neue Regelung ab dem 19. Juni 2025 führt dazu, dass ihr verpflichtet seid, alle zwei Jahre eine Gasprüfung durchführen zu lassen. Künftig müssen diese Anlagen nach dem technischen Standard DVGW G 607 geprüft werden.
Ohne gültige Prüfung droht euch ein Bußgeld von bis zu 60 Euro oder sogar die Stilllegung des Fahrzeuges, was gerade im Urlaub für unnötigen Stress sorgen kann. Zudem haben zahlreiche Campingplätze bereits angekündigt, dass sie ihr Hausrecht zu nutzen machen und Fahrzeuge ohne gültige Gasprüfung ab dem 20. Juni 2025 nicht mehr auf ihr Gelände lassen.
WICHTIG: Wer bis zum 20. Juni 2025 keinen Gas-TÜV vorweisen kann, ist bereits von der neuen Regelung betroffen und riskiert, dass das gesamte Fahrzeug stillgelegt wird. Die neue Vorschrift ist in die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) aufgenommen worden.
Regelung gilt nur für fest verbaute Geräte
Die Prüfung könnt ihr nicht selbst durchführen, sondern müsst dafür zu entsprechend zertifizierten Fachkräften (G-607) gehen und einen Preis zwischen 40 und 80 Euro zahlen. Im Durchschnitt dauert die Prüfung zwischen 20 und 45 Minuten und ist unabhängig von der Hauptuntersuchung (HU) - einige Prüfstellen bieten auch eine Gesamtuntersuchung an, bei welcher die Gasprüfung mit der Hauptuntersuchung gemacht wird.
Geprüft werden bei der Untersuchung alle fest eingebauten Gasgeräte wie Kocher, Kühlschränke, Heizungen und Warmwasserboiler. Dabei werden auch die Verbindungen – beispielsweise auf undichte Stellen – genau untersucht.
Die Regelung gilt jedoch nur für fest verbaute Geräte und nicht für transportable Geräte wie Campinggrills, Gaskocher, Kartuschen oder ähnliches. Wenn ihr also ein Fahrzeug ohne Gaszufuhr verwendet, seid ihr von der neuen Regelung nicht betroffen.
Neue Gasprüfung für Wohnmobile - Übergangsfrist endet
Genau genommen endete mit dem 19. Juni die Übergangsfrist für besagte neue Pflichtprüfung von Flüssiggasanlagen in Freizeitfahrzeugen. Die Änderung wurde bereits im Juni 2024 in die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) aufgenommen. Bislang war die Prüfung nicht Teil der Hauptuntersuchung (HU) nach § 29 StVZO. Die Übergangsfrist von einem Jahr wurde eingeführt, um Fahrzeughaltern ausreichend Zeit für die Umsetzung zu geben. Zuvor war eine G-607-Prüfung nur dann verpflichtend, wenn die Gasheizung während der Fahrt genutzt wurde – und das ausschließlich bei Wohnmobilen. Mit der neuen Regelung entfällt diese Einschränkung. Alle betroffenen Fahrzeuge müssen bis zum 19. Juni 2025 erstmals geprüft werden, sofern dies nicht bereits geschehen ist. Danach bleibt das Fahrzeug für 24 Monate fahrtüchtig.
Während der Prüfung wird die gesamte Gasanlage auf Dichtheit und Funktionstüchtigkeit untersucht. Zu den überprüften Elementen gehören Gasleitungen, Anschlüsse, Lüftungsöffnungen, Sicherheitsventile sowie die Halterung der Gasflasche. Fahrzeughalter müssen sich darauf einstellen, dass die Prüfung gründlich und umfassend ist, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Der TÜV-Verband betont, dass die neue Regelung aufgrund von Sicherheitsrisiken eingeführt wurde. Alte, beschädigte oder unsachgemäß gewartete Gasanlagen können schwere Unfälle verursachen. "Flüssiggas im Camper ist praktisch, aber bei defekten Anlagen hochgefährlich“, erklärt Frank Schneider, Experte für Fahrzeugtechnik beim TÜV-Verband. Er ergänzt: „Die neue Regelung bringt mehr Sicherheit – nicht nur für die Fahrzeughalter, sondern auch für Mitreisende, Nachbarn auf Campingplätzen und Rettungskräfte." Übrigens steigen die Übernachtungskosten auf europäischen Campingplätzen steigen weiter, wobei Italien und Kroatien die teuersten Ziele sind. Deutschland bleibt vergleichsweise günstig, bietet jedoch auch eine breite Palette an Optionen für jeden Geldbeutel.
Freizeitfahrzeuge in Deutschland immer beliebter
Die Beliebtheit von Freizeitfahrzeugen wie Wohnwagen und Wohnmobilen hat in Deutschland in den letzten Jahrzehnten massiv zugenommen. Aktuell besitzen etwa zwei Millionen Deutsche einen Caravan, Wohnwagen oder ein Wohnmobil, was die anhaltend hohe Nachfrage nach dieser Art von Mobilität und Urlaub zeigt. Besonders hervorzuheben ist, dass die Kaufabsicht in diesem Segment weiterhin sehr hoch bleibt. Laut Umfragen planen mehrere Hunderttausend Menschen in Deutschland in den nächsten ein bis zwei Jahren den Kauf eines neuen Freizeitfahrzeugs. Dies zeigt, dass Campingurlauber zunehmend Wert auf moderne und individuell gestaltete Fahrzeuge legen, die sowohl Komfort als auch Flexibilität bieten.
Ein Blick auf die Zulassungszahlen verdeutlicht die dynamische Entwicklung in diesem Bereich. Während sich der Bestand an Wohnmobilen seit 2005 mehr als verdoppelt hat, ist auch die Zahl der Wohnwagen kontinuierlich gestiegen. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend nochmals verstärkt, da viele Deutsche den Campingurlaub als sichere und flexible Alternative zu Hotels und Ferienwohnungen entdeckten.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den jährlichen Neuzulassungen wider, die in Spitzenjahren wie 2021 und 2022 über 100.000 Einheiten erreicht haben. Interessant ist dabei, dass Wohnmobile deutlich stärker nachgefragt werden als Wohnwagen.
Entwicklung der zugelassenen Freizeitfahrzeuge in Deutschland:
Die hohe Kaufbereitschaft und die steigenden Zulassungszahlen lassen sich auf mehrere Faktoren zurückführen: Zum einen hat sich Camping als naturnahe und flexible Urlaubsform etabliert. Zum anderen bieten moderne Freizeitfahrzeuge innovative Technologien, wie Solaranlagen und smarte Bordelektronik, die den Komfort auf Reisen erhöhen.
Besonders bei jüngeren Zielgruppen und Familien wächst das Interesse an Campingfahrzeugen, da diese sowohl Abenteuer als auch Komfort ermöglichen. Zudem sorgen staatliche Förderprogramme und Zulassungsregelungen, beispielsweise für emissionsärmere Fahrzeuge, für zusätzlichen Anreiz.
Gehören Gas-Systeme der Vergangenheit an? Die Trends im Bereich der Campingfahrzeuge
Immer mehr Wohnmobil-Fahrer suchen nach Alternativen zu klassischen Gas-Systemen. Elektrisch betriebene Wohnmobile setzen auf Induktionskochfelder und Diesel-Standheizungen, um den Komfort unterwegs zu sichern. Das spart nicht nur Wartungskosten, sondern macht auch die neue Pflicht zur Gasprüfung überflüssig.
Wohnwagen ohne Gas sind ebenfalls auf dem Vormarsch. Statt Gasflaschen setzen viele Modelle auf leistungsstarke Solaranlagen und externe Stromanschlüsse auf Campingplätzen. Damit bleibt das Fahrzeug flexibel und vermeidet zusätzliche Prüfungen und mögliche Stilllegungen.
Um in Zukunft noch innovativer zu sein, arbeiten einige Hersteller bereits an vollelektrischen Wohnwagen und Campingfahrzeugen mit Eigenantrieb. Die meisten Anbieter von hybriden und strombetriebenen Wohnwagen, Caravans und Wohnmobilen bewerben ihre Fahrzeuge vor allem damit, dass sie eine nachhaltigere Alternative zum Reisen darstellen, als klassische Campingfahrzeuge.
Nachhaltigkeit und Glamping sind die großen Camping-Trends für 2025, wobei kleinere Länder wie Irland und Slowenien immer beliebter werden. Camping ist für Familien eine der besten Möglichkeiten, gemeinsam Zeit in der Natur zu verbringen. Kinder genießen es, draußen zu spielen, neue Freunde zu finden und Freiheit zu erleben. Hier zeigen wir die besten Plätze für den nächsten Campingurlaub mit der ganzen Familie. Die neuen Reiseführer des fränkischen Anbieters AlpacaCamping bieten exklusive Camping-Geheimtipps für 2025 in ganz Deutschland. Private Stellplatzangebote setzen auf naturnahe Erlebnisse und Vielfalt abseits überfüllter Campingplätze.
*Hinweis: In der Redaktion sind wir immer auf der Suche nach nützlichen Produkten für unsere Leser. Es handelt sich bei den in diesem Artikel bereitgestellten und mit einem Piktogramm beziehungsweise einem Einkaufswagen-Symbol, einem Ticket-Symbol, einem Hotel-/Reise-Symbol oder Sternchen gekennzeichneten Links um sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn du auf einen dieser Links klickst bzw. darüber einkaufst, bekommen wir eine Provision vom Händler oder Dienstleister. Für dich ändert sich dadurch nichts am Preis. Unsere redaktionelle Berichterstattung ist grundsätzlich unabhängig vom Bestehen oder der Höhe einer Provision.