Sieht aus wie eine staubige Spinne, ist aber keine: Was hat es mit der "Kotwanze" auf sich?

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Spinne, Zecke, Käfer oder doch etwas ganz anderes? Die Staubwanze hat ein ungewöhnliches Aussehen und kann sich gut maskieren. Wer sie trotzdem in der Wohnung entdeckt, kann sich ihr Fressverhalten zunutze machen. Zu nahe kommen sollte man ihr aber nicht.

  • Staubwanze: Das hat es mit dem ungewöhnlichen Insekt auf sich
  • Aussehen, Ernährung, Vorkommen: Das gibt es zur Wanze zu wissen
  • Mit Staub bedeckt: Kotwanzen haben ein cleveres Tarnungsverhalten
  • Durchaus schmerzhaft: Darum solltest du Staubwanzen nicht anfassen

Sie sieht aus wie eine kleine Spinne, die sich im Staub gewälzt hat. Mit ihren scherenförmigen Vorderbeinen könnte sie auch als winziger grauer Krebs durchgehen. Doch sie ist keines von beiden: Die "Reduvius personatus" ist eine Staubwanze, die vor allem in Altbauten und in Ställen vorkommt. Hinter ihrem verdreckten Aussehen steckt eine schlaue Tarnungstaktik, die die Tiere anwenden. Das Insekt trägt aber auch eine ziemlich eklige Namensalternative. Aber ist die Wanze für Menschen gefährlich und was muss ich tun, wenn sie sich bei mir einnistet?

Staubwanzen in der Wohnung: Das macht die Insekten so besonders

Sie gehört zur Familie der Raubwanzen, da sie sich ausschließlich von anderen Insekten ernährt. Auf ihrem Speiseplan stehen beispielsweise kleine Fliegen, Spinnen, Motten und Vorratsschädlinge. Sie kann ausgewachsen bis zu 19 Millimeter groß werden. Während sie im Nymphenstadium noch grau und eben staubig aussieht, nimmt sie später eine schwarzbraune, glänzende Farbe an. Ausgewachsene Staubwanzen sind außerdem stark behaart.

Die Larven bedecken sich mit Staub, Dreck oder Sandkörnern, um sich damit zu tarnen und mit der Umgebung zu verblenden. Dieses Verhalten beschert ihnen auch den Beinamen "Maskierter Strolch". Der Staub bleibt an ihnen kleben, weil sich die Wanzen mit ihren eigenen klebrigen Ausscheidungen bedecken – weshalb sie auch als "Kotwanzen" bezeichnet werden. Das hat noch einen weiteren Vorteil: Sollte einer ihrer Fressfeinde versuchen, sie zu verspeisen, schmecken sie widerlich.

Für den Menschen gefährlich ist die Staubwanze zwar nicht, ihr Biss kann aber sehr schmerzhaft sein, obwohl die Tiere so klein sind. Das liegt an einem Haftpolster an den Vorderbeinen, mit denen die Insekten ihre tierische Beute festhalten und aussagen.

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Staubwanzen sind in ganz Deutschland verbreitet und leben in alten Häusern, auf Dachböden, in Scheunen, Ställen oder alten Bäumen. Kommt man ihnen nicht zu nahe, stechen sie Menschen auch nicht. Wer sich vor ihnen ekelt, kann sie natürlich ins Freie bringen. Da die Wanzen aber Schädlinge und sogar Bettwanzen fressen, können sie in der Wohnung durchaus nützlich sein.

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Vorschaubild: © Masked_hunter_(Reduvius_personatus)_nymph,_Middle_Franconia,_Germany_-_20110820-02.jpg: Drahkrub