Erste große Umgestaltung seit über zehn Jahren: Apple-Geräte bekommen komplett neue Optik

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Nach mehr als einem Jahrzehnt modernisiert Apple das Aussehen der Bedienoberflächen für mehr als eine Milliarde Geräte. Auch die Bezeichnung der Betriebssysteme wird geändert. Neue Funktionen mit Künstlicher Intelligenz sind über verschiedene Apps verteilt.

Apple-Nutzer müssen sich im Herbst auf eine neue Optik der Benutzeroberfläche für das iPhone und andere Geräte des Unternehmens freuen. Neue Funktionen mit Künstlicher Intelligenz sind über verschiedene Apps und Aufgaben hinweg verteilt. Dazu zählen Echtzeit-Übersetzungen von Videoanrufen und Telefonaten sowie die Möglichkeit, mit einer Bildschirmaufnahme eine Google-Suche zu starten, was gerade auf dem Display zu sehen ist.

Das neue Design wird von Apple "Liquid Glass" (Flüssiges Glas) genannt. Es hat mehr durchsichtige Elemente, die über anderen Inhalten schweben. Die Optik soll über diverse Apple-Geräte vom iPhone über iPad-Tablets bis hin zu Mac-Computern und Smartwatches einheitlich sein. Es ist die erste große Neugestaltung von Apples Designsprache, mit der hunderte Millionen Menschen täglich interagieren, seit mehr als einem Jahrzehnt. Kunden des Unternehmens haben laut Apple über eine Milliarde Geräte im Einsatz.

KI in vielen Funktionen

Apple ändert zudem die Bezeichnung für die Betriebssysteme seiner Geräte. Bisher folgten sie eigenen Versionsnummern. So ist momentan für das iPhone iOS 18 aktuell und für Mac-Computer macOS 16. Künftig sollen die Zahlen an das Jahr gekoppelt sein. So werden alle in diesem Jahr den Zusatz "26" mit Blick auf das kommende Jahr tragen. Jedoch werden nicht alle iPhones die neuste Version des Betriebssystems bekommen - einige hat Apple auf das Abstellgleis gestellt

Der iPhone-Konzern hatte bei der WWDC 2024 eine stark verbesserte Version der Assistenzsoftware Siri angekündigt, die sich jedoch verzögert. Apples Plan ist, dass die zukünftige Siri für Anwender besonders nützlich werden soll, weil die Software Zugang zu persönlichen Informationen der Nutzer hat und über diverse Apps hinweg aktiv sein kann. Vor einem Jahr wurden bereits sehr konkrete Nutzungsszenarien dafür vorgestellt. Doch im März gab Apple bekannt, dass man dafür länger brauche - schätzungsweise bis zum "kommenden Jahr".

Der große Konkurrent Google, bei dem das rivalisierende Mobil-System Android entwickelt wird, zeigte bei seiner Entwicklerkonferenz vor einigen Wochen, wie die KI-Software Gemini, die sich mit Nutzern unterhalten und Objekte erkennen kann, tiefer in Smartphones integriert werden soll. Apple setzt hingegen erneut darauf, mithilfe von KI einzelne Funktionen zu verbessern.

iPad wird etwas mehr zum Touchscreen-Mac

So kann beispielsweise bei Videogesprächen die Übersetzung als Untertitel angezeigt werden. Bei Telefonaten fungiert die Software als sprechender Übersetzer, der sich dazwischenschaltet. Die Konkurrenten Google und Samsung offerieren ebenfalls solche Features.

Zudem ermöglicht Apple Entwicklern Zugang zu den KI-Sprachmodellen des Unternehmens, damit sie diese in ihre Anwendungen integrieren können. Mehrere Entwickler sagten am Rande der WWDC, dass dies für sie von Bedeutung sein könne, da sie dadurch möglicherweise keine Verträge mehr mit Anbietern von KI-Chatbots abschließen müssten - wie etwa ChatGPT von OpenAI. 

Apple fasste seine KI-Angebote im vergangenen Jahr unter dem Namen "Apple Intelligence" zusammen. Bisher kann die Software unter anderem Texte umformulieren und zusammenfassen sowie neue Emojis aus Nutzerbeschreibungen kreieren. Eine wesentliche Änderung gibt es beim Betriebssystem der iPad-Tablets. Es ähnelt sich mit einer Menüleiste und besseren Möglichkeiten, mit mehreren App-Fenstern zu arbeiten, der Bedienung der Mac-Computer an. "Im Grunde wird das iPad zu einem Touchscreen-Mac mit einer anderen App-Auswahl", sagte Branchenanalyst Avi Greengart von der Beratungsfirma Techsponential.

Optimierung der Vision Pro für Gebrauch in Firmen

Die Computer-Brille Vision Pro wird von Apple für den Gebrauch in Firmen optimiert. Mit dem kommenden Betriebssystem - dessen Versionsnummer von 2 auf 26 springt - wird es einfacher, ein Headset von mehreren Personen verwenden zu lassen. Zudem können mehrere Anwender gleichzeitig an einem Projekt - beispielsweise einem virtuellen Fahrzeugmodell - arbeiten. Aufgrund des Preises ab 4.000 Euro sind Unternehmen eine bedeutende Zielgruppe für die Apple-Brille. 

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Die Vision Pro kann die Umgebung mit ihren Kameras erfassen und in hoher Qualität auf den Bildschirmen vor den Augen wiedergeben. Mit dem neuen Betriebssystem erlernt sie auch einen technisch beeindruckenden Trick für den Alltag. Nutzer werden Widgets wie Uhren oder virtuelle Bilderrahmen an einem festen Ort im Raum platzieren können - und diese immer an dieser Stelle sehen, wenn sie das Headset in dieser Umgebung tragen.

Dieser Artikel enthält Angebote und wie wir künstliche Intelligenz einsetzen 
Vorschaubild: © Andrej Sokolow/dpa