Geheime Funktion auf deiner Tastatur: Kaum jemand kennt sie

2 Min

Es gibt eine Taste auf der Tastatur, die scheinbar keine wirkliche Funktion hat. Wir verraten dir, wofür sie eigentlich mal gedacht war und wie du sie deaktivierst.

Ob zu Hause oder im Büro: Tastaturen gehören für uns heutzutage fest zum Alltag dazu. Doch es gibt eine Taste, die gefühlt viel mehr Frust als Nutzen bringt. Sie verwirrt die meisten Nutzer eher, statt ihnen helfen. Ahnst du bereits, von welcher Taste wir sprechen?

Welche Funktion hat die „Einfügen“-Taste eigentlich wirklich?

Die "Einfügen"-Taste, oft einfach "EINFG" genannt, gehört zu den wohl am wenigsten genutzten und gleichzeitig am meisten gehassten Tasten auf der Tastatur. Sie wurde ursprünglich für die Textverarbeitung entwickelt, doch heute hat sie, wenn überhaupt, nur noch einen Nutzen bei sehr spezifischen Anwendungen.

Bei der Textverarbeitung kannst du mit der Taste zwischen zwei Modi wechseln: Einmal dem Einfüge-Modus, dabei wird neuer Inhalt eingefügt, ohne dass der vorhandene Text überschrieben wird. Auf der anderen Seite gibt es den "Überschreibe"-Modus, mit dem du genau das Gegenteil erreichst: Dabei überschreibst du bestehenden Text, was vor allem bei längeren Dokumenten problematisch sein kann.

Auf einer modernen Tastatur befindet sich die "Einfügen"-Taste häufig entweder im Ziffernblock auf der Nulltaste oder oberhalb der Pfeiltasten, direkt neben der "Entfernen"-Taste. Das führt immer wieder zu einem versehentlichen Betätigen und damit zur Verwirrung, wenn auf einmal Buchstaben verschwinden. Mittlerweile wird wohl kaum noch jemand die "Überschreibe"-Funktion nutzen, es ist ein Relikt vergangener Zeiten, als Schreibmaschinen durch Computer ersetzt worden. Früher nutzten Autoren und Sekretäre die Funktion, um Änderungen vorzunehmen, ohne den bestehenden Text löschen zu müssen. Auch innerhalb von Tabellenkalkulationen können Daten rasch überschrieben werden. Ebenso war es in frühen Entwicklungsumgebungen sinnvoll, zwischen dem "Einfügen"- und "Überschreibe"-Modus zu wechseln, um Code effizient zu bearbeiten.

Warum stört die "Einfügen"-Taste so viele Nutzer?

Die "Einfügen"-Taste ist die wohl am häufigsten versehentlich betätigte Taste. Gerade bei schnellem Schreiben oder beim Navigieren innerhalb eines Dokumentes führt sie zu ungewollten Veränderungen. Oftmals bemerkt man überhaupt nicht, was passiert ist.

Erst wenn der geschriebene Text plötzlich überschrieben ist, wird klar: Die "Einfügen"-Taste hat mal wieder den falschen Modus aktiviert. Dieser Modus ist auch heute noch in vielen Schreibprogrammen, wie zum Beispiel Microsoft Word, verfügbar.

Allerdings nutzen die meisten Benutzer heutzutage die Tastenkombination STRG+C und STRG+V, um Inhalte zu kopieren und einzufügen. Eine Extrataste dafür scheint deshalb überflüssig, sie bleibt jedoch auf Tastaturen präsent. Wenn du den "Überschreibe"-Modus versehentlich aktiviert hast, dann drücke die "Einfügen"-Taste erneut, diese wird dann STRG+C. Durch die Tastenkombination STRG+Z machst du die letzten Änderungen wieder rückgängig.

Kannst du die Funktion der Taste ändern oder deaktivieren?

Wenn du keine Lust mehr auf die unbeabsichtigten Änderungen hast, dann kannst du die "Einfügen"-Taste in den meisten Programmen auch deaktivieren: In Microsoft Word öffnest du dazu die Registerkarte "Datei" und wählst "Optionen". Nun gehst du zu "Erweitert" und entfernst den Haken bei "EINFG-Taste zum Steuern des Überschreibmodus verwenden" und den Haken bei "Überschreibmodus verwenden".

Auch in anderen Schreibprogramme gibt es eine solche Einstellung, die in den Optionen oder Einstellungen des Programms zu finden sind. Alternativ kannst du die Tastaturbelegung verändern. Es gibt Software Tools, wie beispielsweise SharpKeys, damit kannst du der "Einfügen"-Taste eine neue Funktion zuweisen.

Zum Beispiel eine harmlose Aktion, wie das Öffnen eines Programms. Alternativ deaktivierst du die Taste einfach. Wenn du die Taste gar nicht nutzt, kannst du sie theoretisch auch physisch entfernen. Bei einer mechanischen Tastatur lässt sich die Taste leicht abnehmen, keine ästhetische, aber eine schnelle Lösung.

Vorschaubild: © CC0 / Pixabay / rabeca