Um zusätzlich mehr Geld in die Rentenkassen zu spülen, soll laut den Experten das Kapital in Aktien angelegt werden. Andere Länder gehen bereits in eine solche Richtung. Die Renten-Systeme von Österreich und Schweden liefern durchaus interessante Ansätze.
Kritik an dem Modell der Aktien-Rente kam bereits im September von der CDU. Partei-Chef Friedrich Merz hatte diese Form der Rente als ein "Spekulieren auf Pump"bezeichnet. Er sprach sich dabei für eine Flexi-Rente aus.
Forderung der Experten: Rentenanstieg an die Inflation koppeln
Eine weitere wichtige Änderung wurde beim Anstieg der Rente von den Experten gefordert. Schluss mit Anpassung an den Anstieg der Löhne. Die Erhöhungen sollten sich an der Inflation orientieren.
Auch hier lohnt sich ein Blick auf andere Länder. Italien oder Frankreich setzen bereits auf diese Koppelung. In der Schweiz oder Finnland werden Mischmodelle „aus Lohn- und Verbraucherpreisentwicklung“ eingesetzt, wie es im Gutachten heißt.
Für ordentliche Diskussionen unter den Wirtschaftsweisen hat einem Handelsblatt-Bericht nach ein Vorschlag von Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrats, gesorgt. Sie fordert eine radikale Umverteilung innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung.
Umverteilung der Renten – Besserverdiener müssten Teil ihrer Rente abgeben
Schnitzers Idee zur Rente: Besserverdiener sollen einen Teil ihrer Rente abgeben, um die Renten von Geringverdienern zu erhöhen. Gegenüber dem Fachmagazin erklärte Schnitzer, dass bei der Annahme einer normalen Auslastung der Wirtschaft in den nächsten Jahren, nur noch ein Wachstum von 0,4 Prozent pro Jahr möglich wäre, wenn sich nichts ändern würde.
Wie die Tagesschau in einem Beitrag dazu schreibt, hat die Nürnberger Professorin Veronika Grimm dazu ein Minderheitsvotum abgegeben. Es zeigt sich, auch die Wirtschaftsweisen sind sich bei ihren Forderungen für umfangreiche Renten-Reformen nicht einig.
Für Monika Schnitzer sind die Mechanismen in der Politik eines der Probleme, wenn es um die Entwicklung der Rente geht. Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mahnte sie bereits im August dieses Jahres in der Neuen Osnabrücker Zeitung, dass es keine große Reform geben werde, weil es immer wieder zum Wahlkampfthema werde: "Es wird aber gar nicht anders gehen, als dass es künftig Einschnitte gibt, wenn immer weniger Beitragszahler die Rente finanzieren müssen."
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