Ein Rechenfehler bei der Rente kann dich hunderte Euro kosten

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Du berechnest aktuell die Höhe deiner Rente? Dann solltest du unbedingt auf einen Punkt bei der vorzeitigen Altersrente achten, der dich Hunderte von Euro an Geld kosten kann.

  • Wie berechne ich die vorzeitige Altersrente richtig?
  • Welche Abzüge habe ich, wenn ich vier Jahre früher in Rente gehe?
  • Wie kann ich meine Rentenplanung optimieren?

Das deutsche Rentensystem ist komplex, vor allem, wenn man von der Norm abweicht und in den vorgezogenen Ruhestand gehen möchte. Hier kann es zu einem kleinen, aber weitreichenden Rechenfehler kommen, der umfangreiche Folgen für deine Altersvorsorge hat. Laut Experten kann dich dieser Fehler Hunderte von Euro im Monat kosten.

Wie berechne ich die vorzeitige Altersrente richtig?

Langjährige Versicherte können nach 35 Jahren Wartezeit in die vorzeitige Altersrente eintreten, genau genommen bis zu vier Jahre früher. Doch das hat auch seinen Preis: Für jeden Monat, den du früher in Rente gehst, werden dir 0,3 % deiner Bruttorente abgezogen.

Vier Jahre entsprechen 48 Kalendermonaten, was zu einem Abschlag von 14,4 % führt. Und hier liegt auch das große Missverständnis: Viele künftige Rentner nehmen an, dass sie für den Abschlag den voraussichtlichen Wert der Rente beim Erreichen der Regelaltersgrenze (derzeit bei 67 Jahren) als Grundlage für die Berechnung heranziehen können.

Das ist jedoch falsch und kann dich teuer zu stehen kommen: Der korrekte Basiswert für die Berechnung des Abschlags ist die Rentenhöhe, die zum Zeitpunkt deines 63. Lebensjahrs vorliegt. Von diesem Wert werden die 14,4 % abgezogen. Wer das nicht beachtet, der kalkuliert die spätere Rente deutlich zu hoch und muss mit hohen Einbußen leben.

Welche Abzüge habe ich, wenn ich vier Jahre früher in Rente gehe?

Wer sich für die Altersrente für langjährig Versicherte entscheidet und vier Jahre früher in Rente geht, der muss wissen, dass nicht nur die bereits erwähnten Abschläge fällig sind. Ein weiterer Faktor ist, dass du natürlich auch vier Jahre lang weniger Beiträge in deine Rentenversicherung einzahlst und deine Rentenpunkte entsprechend niedriger ausfallen.

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Deutlich wird das an einem Beispiel: Ein Rentner, der 1964 geboren wurde und regulär mit 67 Jahren in Rente gehen würde, geht bereits mit 63 in den Ruhestand. Damit werden bei ihm 14,4 % Abschläge auf die erwartete Rente fällig und die Anzahl der Entgeltpunkte mindert sich, da vier Jahre fehlen.

Bei regulärem Rentenbeginn hätte der Rentner in unserem Beispiel 47 Entgeltpunkte, durch den vorgezogenen Rentenbeginn lediglich 43. Das allein reduziert bereits die Basisrente, noch bevor die Abschläge abgezogen werden. Beides zusammen kann zu einer monatlichen Differenz von mehreren Hundert Euro im Vergleich zur Rente bei regulärem Rentenbeginn führen.

Wie kann ich meine Rentenplanung optimieren?

Das Schlimmste an diesem Rechenfehler ist, dass er sich nicht revidieren lässt. Wenn du dich einmal für eine Rentenform entschieden hast, dann kann die Entscheidung nicht rückgängig gemacht werden. Solltest du die Fehlkalkulation mit deiner ersten Rentenüberweisung bemerken, dann ist es zu spät und du musst den Rest deines Lebens mit weniger Geld auskommen als geplant.

Um das zu vermeiden, solltest du deine Rentenplanung unbedingt frühzeitig und strategisch angehen. Lass dich professionell beraten, um alle Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle zu analysieren. Fachleute helfen dir, solche Rechenfehler aufzudecken, und zeigen dir alternative Wege auf.

Immer mehr Arbeitnehmer erwägen einen frühzeitigen Renteneintritt, doch es gibt auch andere Möglichkeiten, um den Übergang ins Rentenalter zu gestalten. Dazu gehören beispielsweise das Altersteilzeitmodell oder die Fortführung eines Minijobs, um Beiträge in die Rentenkasse einzuzahlen. Plane deine Rente vorausschauend und suche dir rechtzeitig Rat von Experten, um finanzielle Einbußen im Ruhestand zu vermeiden und deinen Lebensabend sorgenfrei genießen zu können.

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