Ein weiterer Schritt zum Frugalist ist die grundlegende Hinterfragung des eigenen Konsumverhaltens. Dabei soll es nicht darum gehen, sich nichts zu gönnen, sondern eher kein Geld zu verschwenden. Dabei könnte beispielsweise helfen bei dem Wunsch eines teuren Produkts 30 Tage abzuwarten, um dann zu entscheiden, ob einem die Investition immer noch sinnvoll erscheint. Frugalisten ist nicht nur bewusst, dass sich das eigene Konsumverhalten auf den Kontostand auswirkt, sondern auch auf die Umwelt.
Wegen Inflation: Frugalisten investieren ihr Gespartes
Sparsamkeit und Genügsamkeit alleine reicht aber nicht, um mit circa 40 Jahren die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Bei der Frugalisten-Strategie ist es wichtig, den ersparten Überschuss am Ende des Monats mit klugen, langfristigen Investments anzulegen. Das Ersparte auf dem Konto liegen zu lassen, würde aufgrund der Inflation nur zu Verlusten führen.
Neben Immobilen oder Anleihen, entscheiden sich viele Frugalisten als Anlagenklasse für Aktien in Form von ETFs. Da diese transparent, risikoarm und flexible sind, eignen sie sich gut für den langsamen und beständigen Vermögensaufbau. Ziel des Investments ist es, mehr Geld zurück zu bekommen, als ursprünglich investiert wurde.
Aus Ungewissheit vor dem Investieren, schrecken viele Menschen vor Aktien zurück. Wie finanz.net berichtet, geht es den Frugalisten vor allem um ein überlegtes Handeln. Das Ziel des Investments und die Risikobereitschaft sollen Aktionäre immer vorher abwägen. Für höhere Gewinnen muss logischerweise ein höheres Risiko eingegangen werden.
4-Prozent-Regel als Faustformel
Um zu wissen, wann genau der Punkt für den Renteneintritt erreicht ist, rechnen viele Frugalisten mit der 4-Prozent-Regel. Diese Regel besagt vereinfacht gesagt, dass eine Person die Rente beginnen kann, wenn sie von vier Prozent des Ersparten monatlich leben kann. Zu diesem Ergebnis kommt eine berühmte Studie des Trinity Colleges 1998. Diese Studie geht aber nur von einem Zeitraum von 30 Jahren aus.
Wenn eine Person also beispielsweise 2.000 Euro monatlich braucht, sind das jährlich 24.000 Euro. Insgesamt sollte eine Person also 600.000 Euro besitzen, um ohne Kapitaleinbußen jedes Jahr 4% zum Leben entnehmen zu können.
Je weniger Geld eine Person also im Monat zum Leben braucht, desto schneller erreicht sie die finanzielle Freiheit. Die schwierige Voraussetzung dabei ist jedoch, dass keine Wirtschaftskrise oder hohe unerwartete Kosten auf die Person hinzukommen dürfen.
Probleme am Frugalismus
Ein Leben als extremer Frugalist mit Kindern ist sehr schwer zu vereinbaren. Die Mehrkosten für Kleidung und Wohnraum, sowie eine notwendige Arbeitsreduktion, um mit den Kindern Zeit zu verbringen, können den Plan des Frugalisten ziemlich auf den Kopf stellen.
Sollten Frugalisten aus Sparsamkeit bei Lebensmittel und Produktqualität auf das Geld achten, könnte das über eine längere Zeit auf Kosten der Gesundheit und der Umwelt gehen. Deshalb sollte ein Frugalist beim Geldsparen auf Billigmode verzichten und eher auf langlebige Qualität achten.
Fazit: Insgesamt scheint der Frugalismus eine interessante Lebensidee zu sein, die zum einen den Vorteil hat, dass früh die finanzielle Unabhängigkeit erreicht ist und zum anderen ein gesunder Umgang mit Konsum erlernt wird. Auf der anderen Seite ist das Investieren in Aktien, Immobilien oder Anleihen immer mit einem Risiko verbunden. Zudem ist das Leben als Frugalist sehr anfällig auf unerwartete Ereignisse, die den Rentenzeitplan sehr stark beeinflussen könnten.
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