Gegenüber inFranken.de hat Henriette Wunderlich, SoVD-Referentin für Rente und Arbeit, Anfang Juni dazu erklärt, dass es sich bei genauer Betrachtung doch "ausschließe", dass die Bundesregierung beide Maßnahmen laut Koalitionsvertrag aufrechterhalten möchte – das Rentenniveau und den Nachhaltigkeitsfaktor. Berechnet wird die Rente jetzt ohne den Faktor.
Anders sieht man das beim DGB: "Auch Dämpfungsfaktoren wie der Nachhaltigkeitsfaktor halten die Renten künstlich klein und sind nicht mehr zeitgemäß. Die Bundesregierung muss nachsteuern."
Sozialverband VdK sieht Potenzial im Rentenpaket
Beim Sozialverband VdK freut man sich darüber, dass die Rente ganz oben auf der Liste von Bundesministerin Bärbel Bas stand. VdK-Präsidentin Verena Bentele: "Es sorgt für Vertrauen, dass das Rentenpaket als erstes neues Gesetz nach dem Haushalt und dem Sondervermögen auf den Weg gebracht wird.
Beim VdK sieht man die Festschreibung des Rentenniveaus und die Angleichung der Mütterrente als "Garanten für die Bürgerinnen und Bürger". Bentele: "Dass beide Projekte aus Steuermitteln finanziert werden, verschont die Versicherten und ist angesichts der drohenden Beitragserhöhungen bei Kranken- und Pflegeversicherung eine richtige Entscheidung."
Doch auch von Bentele kommt Kritik am Paket von Bas. So gebe es "auch bei der Rente es noch ungedeckte Rechnungen": "Willkürliche Eingriffe in die Rentenkasse dürfen sich nicht wiederholen.
Bei der Mütterrente müssen schnellere Lösungen her, als die, die gerade im Raum stehen."
Probleme bei der Mütterrente III
Die geplante Mütterrente III stößt auf unerwartete Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hatte zuletzt große Bedenken am gesetzten Zeitplan geäußert.
Die Aussagen dazu kamen bei der CSU gar nicht gut an. Es könne nicht sein, heißt es da, "dass eine Organisation wie die Deutsche Rentenversicherung sagt: 'Nein, wir schaffen das nicht'."
Anja Piel, Vorsitzende des Bundesvorstands der Deutschen Rentenversicherung Bund, hat sich dann am 24. Juni 2025 im Rahmen der Bundesvertreterversammlung zu den Herausforderungen bei der Umsetzung der Mütterrente geäußert.
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