DDR-Klassiker feiern Comeback: Wie viel die Kult-Autos heute wert sind

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Vom Trabant bis zum Wartburg: Ostdeutsche Fahrzeuge erleben ein Revival auf dem Oldtimer-Markt. Heute sind die Klassiker zudem einiges wert.

Klassiker von früher sind heute teils unbezahlbar - oftmals steigt der Wert der Schätze über die Jahre ins Unermessliche. So kann eine CD, die Zuhause möglicherweise nur im Schrank verstaubt, heute bis zu 2000 Euro wert sein. Auch für Gameboy-Spiele zahlen Sammler einiges: Ein Exemplar aus dem Hause Nintendo wurde 2020 sogar für 605.000 Euro versteigert

Teuer gehandelt werden heute auch Autos aus der DDR. Dabei konnten viele Ostdeutsche ihre Fahrzeuge der Marke Trabant oder Wartburg nach dem Fall der Mauer nicht schnell genug loswerden. Die Fahrzeuge mit ihren Zweitaktmotoren galten damals als veraltet. Doch 35 Jahre später erleben die DDR-Autos ein Revival und sind als Oldtimer gefragt.

Ein kleines Vermögen: So viel sind Trabi, Wartburg & Co heute wert

Ein Trabant 601 im Originalzustand kostet inzwischen bis zu 7.000 Euro – mehr als doppelt so viel wie noch vor wenigen Jahren. Das geht aus Marktbeobachtungs-Daten von Classic Data hervor. Das Bochumer Unternehmen hat sich auf Wertanalysen auf dem Oldtimer-Markt spezialisiert. Auch der Wartburg 353 hat seinen Wert gesteigert. Für ein gut erhaltenes Modell zahlen Sammler bis zu 10.000 Euro. Das sind die wertvollsten DDR-Autos:

  • EMW 327: Über 100.000 Euro
  • Wartburg 311 Coupé: Fast 35.000 Euro
  • Wartburg 311 Limousine: Knapp 16.600 Euro
  • Wartburg 353: Bis zu 10.000 Euro
  • Trabant 601: Bis zu 7.000 Euro

Der Wartburg 311 in der üblichen Bauform einer viertürigen Limousine oder das Coupé erzielen sogar noch höhere Preise. So sind für den Wartburg 311 im Top-Zustand der Analyse zufolge knapp 16.600 Euro möglich. Das äußerst seltene Coupé kann sogar fast 35.000 Euro bringen. Noch kostspieliger wird es für Interessenten des EMW 327. Die nur in geringer Stückzahl gefertigten Cabrios und Coupés sind nahezu identisch mit dem bis 1941 in Eisenach hergestellten gleichnamigen Modell von BMW. Für Exemplare im optimalen Zustand zahlen Sammler laut Classic Data über 100.000 Euro.

Es ist eine Entwicklung, die selbst ausgewiesene Experten wie den Thüringer Oldtimer-Spezialisten Veit Kohl erstaunt. Es gebe kaum vergleichbare Fahrzeuge, die derart an Wert zugelegt hätten, so der Gutachter für historische Fahrzeuge. Die meisten DDR-Autos würden nach wie vor im Osten des Landes "umgeschlagen", so Kohl. Für viele Sammler hätten sie mittlerweile Kultstatus erlangt.

DDR-Autos feiern Comeback - steigen Preise noch weiter?

Es werde sehr viel Wert auf den Zustand der Fahrzeuge gelegt. Gefragt seien ein möglichst originaler Zustand und eine möglichst vollständig dokumentierte Historie, so Kohl. Dass sich die Wertsteigerung weiter so fortsetzen wird, glaubt Kohl indes nicht. Einzelne sehr seltene Modelle werden immer hoch gehandelt werden, glaubt der Experte. Für alle anderen gelte: "Es ist wahrscheinlich absehbar, dass wir den Peak erreicht haben, weil wer will das sonst noch kaufen?"

Rund 8.900 Fahrzeuge des VEB Automobilwerke Eisenach (meist Wartburg) sind im vergangenen Jahr laut Kraftfahrbundesamt (KBA) noch zugelassen gewesen - rund die Hälfte ihrer Besitzer sind älter als 60 Jahre. "Trabis" gibt es noch erheblich mehr: Rund 40.800 Fahrzeuge des VEB Sachsenring waren laut KBA zum gleichen Zeitpunkt noch auf Deutschlands Straßen unterwegs. Sie erfreuen sich offenbar noch immer großer Beliebtheit in allen Altersgruppen. Mehr als jeder zweite Trabi-Besitzer ist jünger als 60 Jahre. Rund 2.800 von ihnen sind sogar unter 30. Sie wurden also erst geboren, nachdem der letzte Trabant 1991 in Zwickau vom Band gelaufen ist.

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