Um Kontogebühren zu vergleichen, geht die Stiftung von einer Modellperson aus, die regelmäßig Gehalt, Bafög oder Rente bezieht und das Konto nur online nutzt. Das ist die günstigste Art der Kontoführung. Rund 65 Prozent der Girokonten sind inzwischen Online. Und so nutzt die Online-Modellperson ihr Girokonto. Grundpreis pro Monat für: 36 Überweisungen (inklusive Kosten Onlinebanking), 274 Gutschriften, Lastschriften (inklusive Zahlungen per Girocard, Dauerauftragsbuchungen, Kreditkartenabrechnungen), 48 Barabhebung an Geldautomaten des Instituts bzw. Automatenverbunds, eine Änderung eines Dauerauftrags (inklusive Kosten Onlinebanking), eine Girocard, 12 elektronische Kontoauszüge (Postbox).
Neun Girokonten sind noch kostenlos
Neun Institute bieten ein Girokonto komplett kostenlos an und sind bundesweit zugänglich:
- C24 Bank: Smartkonto
- Edekabank: Edeka-Konto
- KT Bank: GiroKonto
- Meine Bank – Raiffeisenbank im Hochtaunus: OnlineOnly-Konto
- PSD Bank Nürnberg: GiroDirekt
- Santander: BestGiro
- Sparda-Bank: HessenGiro
- VR Bank Dreieich-Offenbach: easyGiro online
- VR Bank Niederbayern-Oberpfalz: Mein GiroDirekt
Merkwürdigerweise zählt die Stiftung Warentest das Angebot der HypoVereinsbank: PlusKonto zu den Gratiskonten, obwohl die Modellperson 118,80 Euro pro Jahr zahlen müsste. Weitere 77 Girokonten hat die Stiftung Warentest identifiziert, die nehmen Gebühren pro Jahr bis 60 Euro. Insgesamt kamen 451 Kontovarianten in den Test.
Kostenlos Bargeld abheben mit der Girocard können Kund*innen fast immer an Automaten der Bankengruppe, bei der du dein Konto hast (so hat das Sparkassen-Netz etwa 23.000 Automaten, die Genossenschaftsbanken (Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken) etwa 16.300 Automaten). Doch es gibt noch weitere Möglichkeiten, gebührenfrei Bargeld zu bekommen: Private Banken haben sich zu den Verbünden Cash Group (etwa 7.000 Automaten, inklusive Kassen von 1.300 Tankstellen) und Cashpool (etwa 2.800 Automaten) zusammengeschlossen. Der Handel zahlt ebenfalls Bares aus.
Finanztipp hat Filialbanken und Direktbanken verglichen
Banken, die ihre Konten nur online anbieten, sind meist günstiger als Anbieter, die Filialen unterhalten. Finanztipp geht bei seinem Kostenvergleich davon aus, dass immer eine Kreditkarte und eine Girocard benötigt wird. Verzichtest du darauf, könntest du den Preis drücken. Bitte beachte Folgendes: Regionalbanken bieten unterschiedliche Kontomodelle an, darunter ein Konto, bei dem die Monatsgebühr zwar niedrig ist, dafür aber fast alle Buchungen etwas kosten. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Lastschrift, eine Kartenzahlung oder einen Geldeingang handelt. Solche Angebote sind nur günstig, wenn du das Bankkonto wenig nutzt.
- Deutsche Bank: Kontomodell Aktiv, Monatliche-Kontogebühr 6,90 Euro; Kreditkarte (jährlich) 39 Euro; Girocard (jährlich) 0 Euro, Summe im Jahr: 121,80 Euro
- Deutsche Bank: Kontomodell Best, Monatliche-Kontogebühr 13,90 Euro; Kreditkarte (jährlich) 0 Euro; Girocard (jährlich) 0 Euro, Summe im Jahr: 166,80 Euro
- Commerzbank: Kontomodell Basic, Monatliche-Kontogebühr 9,90 Euro; Kreditkarte (jährlich) 39,90 Euro; Girocard (jährlich) 0 Euro, Summe im Jahr: 158,70 Euro
- Commerzbank: Kontomodell Klassik, Monatliche-Kontogebühr 6,90 Euro; Kreditkarte (jährlich) 39,90 Euro; Girocard (jährlich) 0 Euro, Summe im Jahr: 122,70 Euro
- Targobank: Kontomodell Plus, Monatliche-Kontogebühr 17,95 Euro; Kreditkarte (jährlich) 39 Euro; Girocard (jährlich) 0 Euro, Summe im Jahr: 110,40 Euro
- Targobank: Kontomodell Plus, Monatliche-Kontogebühr 5,95 Euro; Kreditkarte (jährlich) 39 Euro; Girocard (jährlich) 0 Euro, Summe im Jahr: 110,40 Euro
- Hamburger Sparkasse: Kontomodell Joker, Monatliche-Kontogebühr 9,95 Euro; Kreditkarte (jährlich) 36 Euro; Girocard (jährlich) 0 Euro, Summe im Jahr: 155,40 Euro
- Hamburger Sparkasse: Kontomodell Joker Premium, Monatliche-Kontogebühr 17,95 Euro; Kreditkarte (jährlich) 0 Euro; Girocard (jährlich) 0 Euro, Summe im Jahr: 215,40 Euro
- Berliner Volksbank: Kontomodell Privatgiro, Monatliche-Kontogebühr 13,00 Euro; Kreditkarte (jährlich) 30 Euro; Girocard (jährlich) 0 Euro, Summe im Jahr: 186,00 Euro
- Comdirect: Kontomodell Girokonto, Monatliche-Kontogebühr 4,90 Euro; Kreditkarte (jährlich) 0 Euro; Girocard (jährlich) 0 Euro, Summe im Jahr: 58,80 Euro
- DKB: Kontomodell Girokonto, Monatliche-Kontogebühr 0 Euro; Kreditkarte (jährlich) 0 Euro; Girocard (jährlich) 11,88 Euro, Summe im Jahr: 11,88 Euro
- Consorsbank: Kontomodell Girokonto, Monatliche-Kontogebühr 4,00 Euro; Kreditkarte (jährlich) 0 Euro; Girocard (jährlich) 12,00 Euro, Summe im Jahr: 60,00 Euro
- ING: Kontomodell Girokonto Monatliche-Kontogebühr 4,90 Euro; Kreditkarte (jährlich) 0 Euro; Girocard (jährlich) 11,88 Euro, Summe im Jahr: 70,68 Euro
*Quelle: Finanztipp-Berechnung, Preis- und Leistungsverzeichnisse sowie Websites der Anbieter (Stand: 6. Juli 2022)
Der günstigste Anbieter ist in dem Vergleich die DKB-Bank mit 11,88 Kosten im Jahr. Bei einigen Banken ist ein monatlicher Geldeingang von mindestens 700 Euro Bedingung für gute Konditionen. Außerdem gibt es viele Sonderregelungen, die das Konto billiger oder teurer machen.
Fazit
Nach dem Ende der Negativzinsen hat sich der Kapitalmarkt radikal verändert. Es gibt sogar wieder Sparzinsen für Tages- und Festgeld. Weniger positiv sieht es bei den Kosten für die Dienstleistungen der Banken und Sparkassen aus. Gebührenfreie Konten sind inzwischen die Ausnahme. Bei bis zu mehr als 350 Euro Kosten im Jahr lohnt sich der Vergleich. Um das für dich richtige Geldinstitut zu finden, hilft dir der Girokonten-Rechner. Er schafft mehr Transparenz in einem undurchsichtigen Markt.