Spätestens seit Beginn der Pandemie achten wir auf Hygienevorgaben, doch meist eher im Umgang mit anderen. Doch auch zu Hause sollten wir darauf achten, Handtücher und Co. oft genug zu wechseln. Wusstest du, was sich alles auf deiner Zahnbürste tummelt?
Viren, Bakterien, Pilze und andere Krankmacher sind überall versteckt
Wir verraten, wo sich Keime in Küche, im Büro und Bad und in der Öffentlichkeit verstecken
Überraschung im Bad: Das tummelt sich auf deiner Zahnbürste
Spätestens seit Beginn der Pandemie sind wir darauf getrimmt, dass überall Keime lauern könnten. Vor allem, wenn wir nach Hause kommen, waschen wir die Hände, um Viren, Pilze und Bakterien loszuwerden. Doch auch Zuhause lauern Keimfallen an Orten, von denen man das nicht sofort vermutet. Wird nicht ausreichend auf die Hygiene geachtet, können die Bakterien schnell in den Körper wandern und unangenehme Krankheiten auslösen.
1. Versteckte Keime in der Küche
Küchenschwämme: Eine Studie der Uni Furtwangen der Uni Gießen von 2017 entdeckte in gebrauchten Küchenschwämmen 362 verschiedene Bakterien-Arten. Die Hälfte davon gehört zu den potenziell gesundheitsgefährdenden. Die Forscher*innen fanden zudem heraus, dass durch Erhitzen der Schwämme mit heißem Wasser oder in einer Mikrowelle der Anteil gesundheitsschädlicher Bakterien sogar noch zunahm.
Die Empfehlung: Spülschwämme am besten einmal pro Woche austauschen und nach dem Benutzen gut auswringen. Hand- und Trockentücher bei mindestens 60 Grad waschen.
Küchenumgebung: Nicht nur in Schwämmen fühlen sich Krankheitserreger besonders wohl, das feucht-warme Klima in der Küche ist an vielen Orten eine ideale Wachstumsumgebung für Bakterien. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet sogar, dass die Zahl der Lebensmittelerkrankungen in den vergangenen 20 Jahren extrem zugenommen hat.
Keime vermeiden: Geschirr schnell spülen
Geschirr: Benutztes Geschirr sofort säubern: Lass dein Geschirr und Besteck nicht unnötige lange nach dem Essen herumstehen, sondern wasche möglichst zeitnah ab.
Schneidebretter: Bei Schneidebrettern ist noch nicht abschließend geklärt, ob man nun zu Holz oder Kunststoff greifen sollte. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Das Holzbrett kann zwar antibakteriell wirken, sollte aber nach dem Spülen gut luftgetrocknet werden. Wohingegen die Plastikbretter in die Spülmaschine gesteckt werden können und schnell wieder einsatzbereit sind. Nutze für Fleisch, Fisch und Obst beziehungsweise Gemüse jeweils separate Schneidebretter.
Kühlkette: Hygiene in der Küche heißt auch: Kühlkette beachten. Wer tiefgefrorene Lebensmittel kauft, sollte unbedingt auf eine durchgehende Kühlkette achten. Denn niedrige Temperaturen helfen dabei, die Ausbreitung von Keimen einzudämmen. Verwende deshalb besonders in der warmen Jahreszeit eine Kühltasche für den Weg vom Einkaufen nach Hause.
2. Vorsicht vor Pilzen im Badezimmer
Dusche und Badewanne: Auch im Badezimmer bietet sich ein angenehm feucht-warmes Klima, perfekt für Bakterien und Keime, sich zu vermehren. Kein Wunder also, dass sie sich in der Dusche oder Badewanne finden. Forscher der Universität Colorado haben herausgefunden, dass sich Keime gerne in Duschköpfen aus Plastik einnisten.
Für Leute mit einem intakten Immunsystem ist das wenig gefährlich, doch sollte dies nicht der Fall sein, so können Bakterien solcher Art ihre Gesundheit schwächen.
Empfehlung: Duschköpfe regelmäßig reinigen und Plastikduschköpfe meiden. Um unangenehme Pilze im Bad zu vermeiden, sind eine gute Durchlüftung und das Beseitigen von feuchten Stellen wichtig - also: Dusche putzen! Das beugt auch hässlichen Kalk-Flecken vor.
Fäkal-Keime in Zahnbürsten
Handtücher: Auch in den Handtüchern befinden sich Bakterien, Viren und Pilze, da sie regelmäßig nass werden.
Empfehlung: Du solltest sie nach zwei bis drei Benutzungen wechseln und regelmäßig bei 60 Grad Celsius waschen. Außerdem solltest du darauf achten, dein Handtuch nach der Benutzung nicht in einer Ecke verknittert trocknen zu lassen, sondern es aufhängen.
Zahnbürsten: Dass auf Zahnbürsten Keime aus dem Mund zu finden sind, ist erst einmal keine Überraschung. Eine Studie aus den USA hat 2021 hat das jedoch etwas genauer untersucht und herausgefunden: Es finden sich auch Fäkal-Keime auf den Bürsten. Denn in der Regel stehen sie im Badezimmer - beim Spülen der Toilette entstehen dann Aerosole, die sich auch auf der Zahnbürste absetzen.
Darmbakterien auf Zahnbürste - doch keine Sorge
Aber du kannst aufatmen: Zum einen sind es wirklich nicht viele Darmbakterien, zum anderen ist die Zahnbürste auch nicht die passende Umgebung für die Keime, sodass sie sich dort nicht durchsetzen werden, sagt Mikrobiologe Dirk Bockmühl gegenüber dem Deutschlandfunk Nova.