Vitamin-D-Vergiftung: Mann muss mit heftigen Beschwerden ins Krankenhaus

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Zu viel Vitamin D wurde einem Briten zum Verhängnis
Weil er über einen längeren Zeitraum das 375-Fache der empfohlenen Menge zu sich nahm, musste ein Mann in Großbritannien mit einer Vitamin-D-Vergiftung ins Krankenhaus.
Tabletten, Medikament
Fernando Gutierrez-Juarez/ZB/dpa (Symbolbild)

In einer Radio-Show hörte ein Mann aus Großbritannien, wie Vitamin-D-Tabletten angepriesen wurden. Wenige Monate später liegt er abgemagert und mit Nierenproblemen im Krankenhaus. Der Grund: Er litt unter den Folgen einer Vitamin-D-Überdosis.

  • Vitamin-D-Präparate sind beliebt
  • Einnahme von zu viel Vitamin D kann schwere Folgen haben
  • Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust: Brite zieht sich heftige Vitamin-D-Vergiftung zu
  • Erst im Krankenhaus und mit Medikamenten kann ihm geholfen werden

Vitamin-D-Mangel ist in Nord- und Mitteleuropa besonders in den Wintermonaten für viele ein Problem. Denn wenn die Sonne weniger scheint und sich die Menschen weniger im Freien aufhalten, wird weniger von dem Vitamin im Körper produziert. Studien haben bereits gezeigt, wie verheerend die Folgen eines Vitamin-D-Mangels sein können.

Heftiger Fall von Vitamin-D-Überdosierung: Brite hörte in Radio-Show von Präparaten

Nicht zuletzt deshalb erfreuen sich Vitamin-D-Präparate großer Beliebtheit. Als Tabletten oder Kapseln eingenommen, füllen die Nahrungsergänzungsmittel den Vitamin-D-Speicher dauerhaft auf. Dass die Einnahme solcher Mittel dramatische Folgen nach sich ziehen kann, musste kürzlich ein Mann in Großbritannien erfahren. Er hatte sich eine Vitamin-D-Überdosis zugezogen, deren Folgen im Krankenhaus behandelt werden mussten, wie der Nachrichtensender CNN berichtet.

Der Fall des Mannes wurde zunächst im medizinischen Fachjournal BMJ Case Reports veröffentlicht. Demnach hatte er zunächst in einer Radio-Show von Vitamin-D-Präparaten gehört. Nach einem Termin bei einem Ernährungsberater begann der Brite schließlich, jeden Tag mehr als 20 frei verkäufliche Supplemente zu sich zu nehmen. Drei Mal täglich führte er seinem Körper etwa 50.000 IU (= internationale Einheiten) Vitamin D zu. Laut Dr. Alamin Alkundi, der die Fallstudie im Fachjournal BMJ Case Reports veröffentlichte, entspricht das dem 375-Fachen der empfohlenen Dosis.

Innerhalb eines Monats entwickelte der Mann heftige Symptome. Er litt unter anderem unter Übelkeit, Bauschmerzen, Brechanfällen und Krämpfen in den Beinen. Er stoppte die Einnahme - doch die Symptome der Vitamin-D-Vergiftung blieben. Innerhalb von zwei Monaten verlor er fast 13 Kilogramm Körpergewicht und entwickelte heftige Nierenprobleme. Als der Mann schließlich in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, stellten die Ärzte fest, dass er unter einer Vitamin-D-Überdosis litt.

Vitamin-D-Überdosierung kann zu Nierenversagen führen

Ein Großteil der Beschwerden des Briten wurden letztlich durch einen viel zu hohen Kalziumspiegel ausgelöst. Diesen entwickelte er, weil der Körper Kalzium benötigt, um das aufgenommene Vitamin D speichern zu können. Bei einer extrem hohen Vitamin-D-Zufuhr wird mehr Kalzium aus der Nahrung aufgenommen - und sogar aus den Knochen herausgelöst.

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Der Mann, dessen Name in der Fallstudie nicht veröffentlicht wurde, blieb acht Tage im Krankenhaus und wurde dort medikamentös behandelt. Zwei Monate später hatte sich sein Kalzium-Spiegel wieder Normalwerten angenähert. Auch sein Gesundheitszustand hatte sich verbessert, war jedoch noch nicht wieder auf dem Level, das er vor der Einnahme hatte. Auch der Vitamin-D-Spiegel war immer noch sehr hoch.

Eine Vitamin-D-Überdosierung kann entweder akut oder chronisch auftreten und eine Vielzahl von Symptomen nach sich ziehen. Neben den bereits geschilderten Leiden können Betroffene auch unter Kopfschmerzen, Müdigkeit und extremem Durst leiden. Im schlimmsten Fall kann es zu Nierenschäden bis zum kompletten Nierenversagen kommen. Grundsätzlich wird empfohlen, die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten ärztlich abzuklären.

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