Forschende der University of Maryland School of Medicine in Baltimore haben herausgefunden, dass die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden, mit den Genen zusammenhängt. Die Blutgruppe spielt demnach wohl eine entscheidende Rolle.
- Schlaganfall-Studie: Blutgruppe kann Risiko erhöhen oder senken
- Forschende machen erstaunliche Entdeckung: Blutgruppe A und Blutgruppe 0 entscheidend
- Gerinnungsfaktor: Das könnte die Ursache für den Risiko-Unterschied sein
- Forschende wollen Untersuchungen ausweiten
In Deutschland liegt der Schlaganfall nach wie vor auf Platz drei der häufigsten Todesursachen. Laut der Deutschen Schlaganfall-Hilfe erleiden jedes Jahr 270.000 Menschen einen Schlafanfall, 50.000 davon in Bayern. Forschende der University of Maryland School of Medicine in Baltimore haben jetzt eine wichtige neue Entdeckung gemacht. In einer aktuellen Studie haben die Wissenschaftler*innen herausgefunden, dass ein genetischer Faktor unser Risiko deutlich erhöhen kann, in jungen Jahren einen Schlaganfall zu erleiden: die Blutgruppe.
Die eine schützt, die andere macht anfälliger: Diese Blutgruppe erhöht dein Schlaganfall-Risiko
Laut den Untersuchungen erleiden Menschen mit einer Genvariante für die Blutgruppe A rund 16 Prozent häufiger einen Schlaganfall als Gleichaltrige, die eine andere Blutgruppe haben. Eine Genvariante für die Blutgruppe 0 dagegen verringere das Schlaganfall-Risiko um 12 Prozent.
Die Blutgruppe beeinflusst also nicht nur, wie kompatibel das Blut bei einer Transfusion ist, sondern auch die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten. Diese Erkenntnis ist erstmal nicht neu: So legen Studien bereits nahe, dass vor allem die Blutgruppen A und AB ein höheres Risiko für Gefäßerkrankungen und Herzinfarkte haben.
Träger der Blutgruppe A sind außerdem auch oft anfälliger für Infektionen mit Durchfallerregern und dem Coronavirus, wie frühere Studien bewiesen haben.
Zwei Genvarianten stechen bei der Studie heraus
Das Forschungsteam um Thomas Jaworek von der University of Maryland in Baltimore hat in einer Metaanalyse von 42 Genomstudien jetzt nach Genvarianten gesucht, die das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall besonders bei Menschen unter 60 Jahren erhöhen. Dabei verglichen die Wissenschaftler*innen laut Studienpapier die Genome von knapp 17.000 Schlaganfallpatienten und rund 600.000 gesunden Kontrollpatienten.
Das Ergebnis: Es gab zwei Genvarianten, die sich bei den Schlaganfall-Patienten und der Kontrollgruppe ganz deutlich unterschieden. Beide Genvarianten lagen in der Genomregion, die auch die AB0-Blutgruppe bestimmt.