Du gehst in einem Fluss oder See schwimmen und bekommst danach einen Ausschlag? Dann hast du wahrscheinlich Badedermatitis. Auslöser sind sogenannte Zerkarien. Das musst du über die fiesen Parasiten wissen.
Der Sommer ist da und mit ihm die hohen Temperaturen. Viele Menschen zieht es da an die zahlreichen Badeseen oder Flüsse, um sich in ihnen abzukühlen. Doch Obacht: Der Badespaß kann schnell ein jähes Ende nehmen, wenn wir von Zerkarien befallen werden. Dabei handelt es sich um Larven von Saugwürmern, die sich in die menschliche Haut bohren können.
Die kleinen Parasiten können Hautrötungen und starkes Jucken verursachen. Der lästige Hautausschlag und die juckenden Quaddeln werden als "Badedermatitis" bezeichnet. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) nennt die Hauterkrankung, die durch Zerkarien verursacht wird, auch "Entenbilharziose" oder "Zerkarien-Dermatitis".
Zerkarien befallen menschlichen Körper fälschlicherweise
Zerkarien findet man immer wieder in Badeseen in ganz Deutschland. Eigentlich befallen die Larven von Saugwürmern nur Wasservögel, wie Enten, Gänse und Schwäne. Erwachsene Saugwürmer siedeln sich dann in den inneren Organen der Endwirte, wie Leber oder Darm, an. Die Vermehrungsprodukte der Würmer, die Eier, werden mit dem Kot des befallenen Vogels dann wieder ins Wasser ausgeschieden, wie das LGL erklärt.
Im Wasser schlüpfen dann die kleinen Larven, die mit dem bloßen menschlichen Auge kaum zu erkennen sind. Die Zerkarien, die auch Wimpernlarven genannt werden, suchen sich schließlich einen Zwischenwirt, um sich ungeschlechtlich zu vermehren. Für etwa 100 Tage dringen sie dafür in Süßwasserschnecken ein. Anschließend brauchen Zerkarien einen geeigneten Endwirt, um sich dort in einen Wurm zu verwandeln.
Mittels kleiner Saugnäpfe an Bauch und Kopf können sich Zerkarien fälschlicherweise auch in den menschlichen Körper bohren. "Dort werden sie in der Regel beim Erstkontakt durch das Immunsystem des Menschen abgetötet", heißt es seitens des LGL. "Generell ist der Mensch im Entwicklungszyklus dieser Saugwürmer ein sogenannter Fehlwirt, in dem sich der Parasit weder über längere Zeit halten noch weiterentwickeln kann."
Bei mehrmaligem Kontakt droht juckender Hautausschlag - oder sogar Fieber
Haben sich Zerkarien fälschlicherweise an einem Menschen angedockt, können sich die Larven nicht zu Würmern weiterentwickeln. "Erstinfektionen verlaufen in der Regel ohne klinische Symptome, es kann jedoch gelegentlich auch schon nach wenigen Minuten nach dem erstmaligen Kontakt ein leichtes Hautjucken auftreten, das von kleinen roten Flecken begleitet ist", so das LGL. Wird ein Mensch jedoch wiederholt von Zerkarien befallen, kann das zu einer Sensibilisierung kommen. Dann tritt juckender Hautausschlag - häufig an Beinen oder Füßen - auf. Je nach Immunabwehr der betroffenen Person, können die Quaddeln stärker oder schwächer ausgeprägt sein.
Typische Symptome sind: Rötungen der Haut, Juckreiz und Brennen, Bläschen- oder Pustelbildung. Bei sehr sensiblen Menschen können außerdem Fieber und Kreislaufbeschwerden auftreten. Die geröteten, juckenden Stellen heilen normalerweise innerhalb von zehn bis 20 Tagen ab. Kratzt man die juckenden Stellen allerdings auf, können sie sich entzünden. Dann empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen. Auch bei stärkeren Symptomen wie Fieber oder Kreislaufschwächen ist es notwendig einen Arzt zu besuchen und die Beschwerden abklären zu lassen.