Salmonellen-Infektion: Symptome, Übertragung und Risikogruppen - wie gefährlich ist die Erkrankung?

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Als Ursache für Rückrufe von Lebensmittelhändler und -produzenten sorgen Salmonellen immer wieder für Aufsehen. Die Bakterien sind vor allem über Lebensmittel übertragbar und lösen verschiedene Symptome aus. Wer besonders gefährdet ist, erklären wir in diesem Artikel.

  • Salmonellen meist über Lebensmittel übertragbar
  • Erkrankung löst oft Durchfall und Erbrechen aus
  • Salmonellose: Für wen eine Erkrankung gefährlich ist

Salmonellen sorgen immer wieder für Gesprächsstoff. In regelmäßigen Abständen müssen Hersteller ihre Produkte wegen Salmonellengefahr zurückrufen (aktuelle Rückrufe findest du hier). Doch was sind Salmonellen eigentlich und für wen sind sie gefährlich?

Salmonellen über Lebensmittel übertragbar - das sind die Risikoprodukte

Salmonellen sind Bakterien, die Darmkrankheiten hervorrufen können. Gerade in Deutschland sind sie weit verbreitet: Nur die Campylobacter-Keime lösen hierzulande mehr Darmkrankheiten aus. Eine Ansteckung mit Salmonellen erfolgt dabei meist über Lebensmittel: Über die Zunahme kontaminierter Nahrung erreichen die Bakterien den Verdauungstrakt des menschlichen Körpers.

Ein typisches Beispiel ist nicht durch erhitztes oder rohes Fleisch und die daraus hergestellten Produkte. Weitere Risikoprodukte sind:

  • nicht hitzebehandelte Eier
  • Eiprodukte
  • Mayonnaise/Cremes
  • Speiseeis

Schokolade nur selten Überträger von Salmonellen 

Nicht zuletzt können Salmonellen auch über den Verzehr von Produkten in den Verdauungstrakt gelangen, zum Beispiel Schokolade "Bei Schokolade können schon geringe Mengen an Keimen ausreichen, um eine Erkrankung auszulösen", erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Grund dafür ist vermutlich der hohe Fettgehalt von Schokolade: Dieser sorgt dafür, dass die Salmonellen "sehr gut gegen die sauren Verhältnisse im Magen des Menschen geschützt sind."

So gelangen die Erreger in den Darm und lösen dort eine Infektion aus. Allerdings kommt es recht selten vor, dass Salmonellen in Schokoladenprodukten auftauchen und Krankheitsausbrüche auslösen: "Der letzte dem BfR bekannte Salmonellose-Ausbruch in Deutschland in Verbindung mit Schokolade trat im Jahr 2001 auf und wurde durch den Salmonellen-Typ Salmonella Oranienburg ausgelöst", heißt es vonseiten des BfR. 

Darüber hinaus sind Salmonellen auch über kontaminierte Gegenstände, aber auch von Mensch zu Mensch per Schmierinfektion übertragbar. Die Bakterien werden "aus dem Darm über kleinste Spuren von Stuhlresten von Erkrankten an den Händen weitergetragen", schreibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Bei mangelnder Hygiene können die Erreger dann von der Hand in den Mund gelangen. 

Salmonellose äußert sich auf unterschiedliche Weise

Eine Salmonellen-Erkrankung äußert sich in verschiedenen Symptomen. Typische Anzeichen sind Kopf- und Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und in manchen Fällen auch Fieber oder Erbrechen. 

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Betroffene leiden meist mehrere Tage unter den Beschwerden, die in den meisten Fällen bald darauf von selbst abklingen. Schwere Krankheitsverläufe, die beispielsweise zu einer Sepsis führen, treten nur selten auf.

Wer sich mit Salmonellen ansteckt, bemerkt die Erkrankung meistens nicht sofort. Das liegt an der sogenannten Inkubationszeit, die den Zeitraum zwischen der Infektion und dem Auftreten der ersten Symptome beschreibt. Bei einer Salmonellose, wie die Krankheit genannt wird, beträgt die Inkubationszeit durchschnittlich zwischen 12 und 36 Stunden. Es kann also anderthalb Tage dauern, ehe die ersten Symptome auftauchen. 

Ist eine Erkrankung gefährlich? Das sind die Risikogruppen

Nach dem Abklingen der Beschwerden sind Betroffene allerdings weiterhin potenzielle Krankheitsüberträger: Erwachsene können auch einen Monat später noch ansteckend sein, und auch "bei kleinen Kindern und sehr alten Menschen kann die Ausscheidung mehrere Wochen dauern", erklärt die BZgA. 

Doch für wen ist eine Erkrankung eigentlich gefährlich? "Üblicherweise sind es gerade Kleinkinder, ältere Menschen und chronisch Erkrankte, die sich mit einer Salmonellose infizieren", äußert sich Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht gegenüber RTL. Da die Erkrankung oft mit Durchfall und Erbrechen einhergeht, verlieren die Betroffenen schnell große Mengen Flüssigkeit und Salze. Dieser Verlust kann bei Risikopatienten mit schweren Verläufen in einem Kreiskollaps oder einem Nierenversagen enden. Im schlimmsten und seltensten Fall kommt es zum Tod. In den meisten Fällen verläuft eine Salmonellose jedoch harmlos, da das Immunsystem häufig schon in Kinderjahren mit der Erkrankung in Kontakt kam. 

Im Falle einer Erkrankung mit Durchfall und Erbrechen sollten Betroffene dennoch unbedingt auf einen Ausgleich der verlorengehenden Flüssigkeit und Salze achten. Das BZgA empfiehlt deshalb "viel zu trinken" und "leicht verdauliche Nahrung mit ausreichender Salz-Zufuhr" zu essen. Auch der Einsatz von  "Elektrolyt-Ersatzlösungen aus der Apotheke" ist eine optionale Lösung. Halten die Symptome länger als zwei oder drei Tage an, sollten vor allem Kinder, Schwangere, geschwächte oder ältere Menschen einen Arzt aufsuchen. 

Gute Küchenhygiene minimiert Erkrankungsrisiko

Um sich vor einer Erkrankung zu schützen, gibt es generell einen allgemeingültigen Tipp: Gute Küchenhygiene. Dazu zählt unter anderem das richtige Aufbewahren von Lebensmitteln, oder auch ein mehrminütiges Erhitzen von Fleisch bei mindestens 70 Grad. Zudem sollten Arbeitsflächen regelmäßig geputzt und sämtliche Küchentücher in regelmäßigen Abständen gewechselt werden. 

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