Mehrmals im Jahr gelangt Saharastaub nach Deutschland. Als Feinstaub kann er Auswirkungen auf unsere Atmung und Gesundheit haben. Noch gibt es dazu wenig gesicherte Erkenntnisse.
- Dieser Wüstensand reist durch die Luft
- Gesundheit: Sahara-Feinstaub kann die Atemwege reizen
- So kannst du dich bei Bedarf schützen
- Saharastaub ist wichtig für Ökosysteme der Erde
Der Himmel orangegelb gefärbt, das Licht diesig, ungewöhnliche Sonnenuntergänge oder rötlicher Regen (sogenannter "Blutregen"): Saharastaub aus Afrika gelangt manchmal bis nach Deutschland. Du siehst den Staub dann auf Pflanzen, Autos oder Gartenmöbeln. Ob und wie sehr Saharastaub schädlich für die Gesundheit ist, darüber sind sich Experten und Expertinnen bislang uneinig. Dass Saharastaub positive Auswirkungen auf unser Ökosystem und Klima hat, wissen Forscher dagegen schon länger.
Dieser Wüstensand reist durch die Luft
Die Sahara in Nordafrika ist eine der größten Wüsten der Welt. Starke Winde wirbeln hier immer wieder Staub auf, der dann Tausende von Kilometern durch die Luft fliegen kann. Jedes Jahr werden laut Deutschem Wetterdienst (DWD) dabei etwa 1 Milliarde Tonnen Staub aus der Sahara verweht. Das meiste davon landet auf den Kanarischen Inseln und in Südamerika.
Warme Luftströmungen bringen den Staub aus der Wüste aber auch etwa 5- bis 15-mal im Jahr über Marokko und Frankreich bis nach Deutschland – hauptsächlich im Frühjahr und Sommer. Meist merken wir gar nicht, wenn der Wüstensand zu uns kommt. Nur bei seltenen sehr hohen Konzentrationen verfärbt sich der Himmel und wir sehen den Staub.
Saharastaub besteht aus winzigen und sehr leichten Teilchen. Überwiegend besteht dieser Mineralstaub aus Quarz und Ton. Auch Eisenoxide sind enthalten, sie bewirken die rötlich-gelbliche Färbung. Außerdem befinden sich auch Kalzit und Gips darin sowie Phosphor, Magnesium und Aluminium.
Feinstaub aus der Wüste kann die Atemwege reizen
In Deutschland kommt der Saharasand als Feinstaub an, da die gröberen Sandkörner zu schwer sind und nicht so weit fliegen. Erreicht der feine Staub Bodennähe, verschlechtert er die Luftqualität. Beim Saharastaub-Ereignis Ostern 2024 lagen die gemessenen Feinstaubwerte in Deutschland beispielsweise teils um das Zwei- bis Dreifache über dem Grenzwert (50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft). Hohe Feinstaubkonzentrationen können die Atemwege reizen. Je kleiner die Staubpartikel sind, desto tiefer können sie in die Atemwege eindringen. Das kann bei Menschen mit Asthma, Lungenerkrankungen oder Pollenallergie zu stärkeren Beschwerden führen. Pollen verbinden sich mit dem Feinstaub in der Luft und werden dadurch "aggressiver".
Für kurze Zeit sind solche Werte wie Ostern 2024 laut dem Deutschen Wetterdienst für gesunde Menschen unbedenklich. Das Umweltbundesamt meint dagegen: "Es ist davon auszugehen, dass Wüstenstaub einen negativen Effekt auf die menschliche Gesundheit hat und die Entstehung von Atemwegserkrankungen sowie deren Verschlechterung begünstigt."