• Stift-Test soll Aufschluss über Alzheimer-Erkrankung geben
  • Aufbau und erste Ergebnisse der Studie
  • Grundlegendes über Alzheimer
  • Chancen einer Früherkennung

Die Krankheit Alzheimer, benannt nach ihrem Entdecker, Alois Alzheimer, ist eine Form der Demenz. In der Folge der Erkrankung sterben Nervenzellen des Gehirns ab und die Erkrankten werden zunehmend vergesslich, orientierungslos und verwirrt. Forscher*innen aus Japan haben nun einen neuen Test zur Früherkennung entworfen. 

Aufbau und erste Ergebnisse der Studie

Forschende der Universität Tsukuba entwickelten einen Schreib- und Zeichentest, der zur Früherkennung von Alzheimer genutzt werden soll. In einer ersten Studie mit Proband*innen im Alter von 65 bis 98 aus Japan und den USA, wurde der Test ein erstes Mal getestet. Der Test stellt einen Zusammenhang zwischen den kognitiven Fähigkeiten und der Art und Weise, wie die Probend*innen zeichnen bzw. schreiben, dar. Eine andere Studie zeigt, wie deine Pupillen Aufschluss darüber geben können, ob du Demenz-gefährdet bist.

Der Test besteht aus unterschiedlichen Zeichen- und Schreibaufgaben, die auf einem Tablet zu absolvieren sind. Dabei werden insgesamt 22 feinmotorische Merkmale analysiert, wie zum Beispiele der Druck des Stifts auf den Untergrund, wie der Stift gehalten wird, wie viele Pausen eingelegt werden und wie lange diese sind sowie die allgemeine Zeichengeschwindigkeit. Als Gegenprobe mussten alle Testteilnehmer*innen das Montreal Cognitive Assessment (MoCA) absolvieren. Das MoCA ist ein sehr bekanntes und häufig verwendetet Screening-Verfahren, um kognitive Defizite zu identifizieren. Der Test beinhaltet 30 Fragen, wobei unterschiedliche Fähigkeiten in den Blick genommen werden. Untersucht werden die Bereiche Gedächtnis und Erinnerung, Sprache, Abstraktion, Aufmerksamkeit, Visuokonstruktion (Fähigkeit, komplexe Muster oder Strukturen zu erkennen und wiederzugeben) und exekutive Funktionen. Eine weitere Studie aus Amerika befasste sich zuletzt damit, welche Wirkung die Inhaltsstoffe von grünem Tee auf das Gehirn und eine Alzheimer-Erkrankung haben - das zuständige Forscherteam setzt große Hoffnungen auf die Ergebnisse der Studie.

Die Auswertungen der Forscher*innen zeigen, dass Personen, die einen niedrigen Wert im MoCA erzielten, mehr Pausen beim Zeichen machten und ihren Stift sehr starr in einer Position hielten. Die Forschenden erhielten somit erste empirische Belege dafür, dass womöglich der Zeichenprozess als allgemeiner globaler Marker für Kognition gesehen werden kann. Dieser könnte unabhängig von Bevölkerungsgruppen angewendet werden und somit zu einer Früherkennung von Alzheimer beitragen. Da die Gruppe der getesteten Personen sehr klein war und nur aus zwei Nationen bestand, ist dies bisher aber nur eine Vermutung, deren Bestätigungen noch weitere Studienergebnisse verlangt.

Grundlegendes über Alzheimer

Die Alzheimer-Krankheit ist eine unheilbare Störung des Gehirns, Nervenzellen des Gehirns sterben ab und die Patient*innen verlieren nach und nach ihr Gedächtnis und ihre Persönlichkeit. Oft verändert sich das Verhalten und die betroffenen Menschen werden aggressiv, depressiv und unruhig. Auch das Urteilsvermögen und die Sprachfähigkeit lassen im Verlauf der Krankheit immer weiter nach

Es gibt zwar noch kein Heilmittel für die Erkrankung des Nervensystems, doch eine frühe Diagnose kann helfen, mithilfe von Medikamenten den Krankheitsverlauf zu verzögern. Alzheimer ist zu 99 % altersbedingt, das Risiko einer Erkrankung kann vor allem präventiv gesenkt werden. Durch einen aktiven, gesunden und sozialen Lebensstil sowie eine gesundheitsförderliche Ernährung kannst du einer Erkrankung entgegenwirken.

Wie Alzheimer genau entsteht, wissen die Forschenden noch nicht genau. Bisher ist bekannt, dass ein körpereigenes Eiweiß für das Absterben der Gehirnzellen verantwortlich ist. Beta-Amyloid wird im gesunden Gehirn gespalten und abgebaut. Bei einer Person, die Alzheimer hat, verändert sich dieser Abbauprozess und es kommt zu Eiweißablagerungen in den Nervenzellen und ihre Funktion wird gestört. Diese Ablagerungen, auch Alzheimer-Plaque genannt, können vom Körper nicht mehr abgebaut werden. 

Aussicht

Sollten sich die Studienergebnisse der Universität Tsukuba in größeren Studien bestätigen, könnten vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft Online-Tests existieren, die eine Früherkennung von Alzheimer ermöglichen. So könnten viele Menschen global erreicht werden. Alzheimer ist zwar bisher nicht heilbar, aber eine frühe Erkennung der Krankheit kann helfen, die Symptome der Krankheit so lang wie möglich herauszuzögern

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